Mehr Sicherheit für Hernalser Schüler
Die Wichtelgasse ist jetzt eine Schulstraße
Schulstraßen sorgen seit dem Jahr 2018 für mehr Sicherheit für Wiens Schulkinder. Seit 1. März gilt der Bereich vor der Volkschule in der Wichtelgasse als Schulstraße. Mit der Maßnahme soll die Sicherheit für die Kinder maßgeblich verbessert werden.
HERNALS. Mehr Sicherheit für die Kinder, weniger Eltern-Bringverkehr, Zufriedenheit bei Lehrern, Eltern und vor allem Kindern: Das alles sollen die Schulstraßen in Wien bringen. Wie soll das gehen? Mit einem je 30-minütigen Fahrverbot vor Volksschulen soll das morgendliche und nachmittägliche Verkehrschaos vermieden werden. Seit 1. März auch in der Hernalser Wichtelgasse.
Im Bereich vor der Ganztagsvoksschule Wichtelgasse (GTVS), zwischen Sauter- und Mariengasse gilt an Schultagen zwischen 7:30 und 8 Uhr sowie zwischen 15:15 und 15:45 Uhr ein Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge. An Freitagnachmittagen gilt das Fahrverbot zwischen 13:45 und 14:15 Uhr.
"Wir haben keinen richtigen Schulvorplatz, es ist sehr gefährlich, denn viele Eltern wollen die Kinder bis direkt vor das Schultor bringen und dann herrscht Verkehrschaos", erklärt Heidi Novy, Direktorin der GTVS Wichtelgasse. Deshalb hat sie sich gemeinsam mit der Elternvertretung für die Verkehrsberuhigungsmaßnahme stark gemacht. Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) ist von der Maßnahme überzeigt: "Die Verkehrssicherheit der Menschen in Hernals hat für mich höchste Priorität. Maßnahmen wie die Schulstraßen in der Wichtelgasse tragen dazu bei, dass Kinder sicher im Bezirk unterwegs sein können."
Gesunder Schulweg
"Die Schulstraße ist eine Antwort auf das Verkehrschaos vor Schulen. Sie ist aber auch eine Antwort auf die zunehmende Bewegungsarmut der Kinder. Etwa jedes achte Wiener Volksschulkind wird mit dem Auto zur Schule gebracht", sagt die Fußgänger-Beauftragte der Mobilitätsagentur und Initiatorin der Schulstraßen Petra Jens.
Erfreulich ist, dass in den letzten Jahren immer mehr Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zu Schule kommen. Im Jahr 2015 wurde noch jedes fünfte Kind mit dem Auto zur Schule geführt. Ein weiterer Anstieg bei aktiv zurückgelegten Schulwegen wäre besonders nach dem Lockdown für Kinder wesentlich. Denn: Zu-Fuß-Gehen und Radfahren am Schulweg kann ungefähr ein Drittel des täglichen Bewegungsbedarfes eines Kindes abdecken, was stark zur körperlichen und psychischen Gesundheit der Kinder beiträgt.
Weitere Schulstraßen möglich
Dass morgendliche Autoverkehr vor Schulen zu brenzligen Situationen führen kann, ist keine Geheimnis. Die Stadt Wien setzt hier Maßnahmen, um die Schulwegsicherheit zu erhöhen. Eine davon ist die Schulstraße.
An Schultagen gilt 30 Minuten vor Schulbeginn ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. Zusätzlich zu den Fahrverbots-Schildern, die auf die "Schulstraße" aufmerksam machen, wird der Straßenabschnitt während des Fahrverbots abgesperrt. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen vor Schulen und den Eltern-Bringverkehr zu reduzieren. Positiver Nebeneffekt: Kinder kommen vermehrt mit dem Fahrrad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule, was gut für ihre Konzentration und für die Gesundheit ist.
Diese Schulstraßen wurden in Wien bisher umgesetzt:
1020, Vereinsgasse, Vormittag und Nachmittag
1090, Gilgegasse, Vormittag
1110, Fuchsröhrenstraße, Vormittag
1120, Deckergasse, Vormittag
1120, Rothenburgstraße, Vormittag
1170, Wichtelgasse, Vormittag und Nachmittag
Bei Interesse von Bezirk und Schulstandort werden die Umsetzungsmöglichkeiten in jedem Fall einzeln geprüft. Interessierte Schul-, Eltern- oder Bezirksvertreter können sich bei Fragen an die Mobilitätsagentur Wien wenden. Infos: www.wienzufuss.at/schulstrasse
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