Fast 100 Autos
Klima-Aktivisten lassen Luft aus SUV-Reifen in Wien aus
- Ein Foto zeigt etwa ein betroffenes Fahrzeug in der Pezzlgasse.
- Foto: Luftnot Kollektiv/X
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Fast 100 SUV-Fahrer werden am Donnerstagmorgen bemerken, dass die Luft aus ihren Reifen ausgelassen wurde. Hinter der Aktion in Hernals steckt die Bewegung "Luftnot Kollektiv". Die Polizei ermittelt.
Aktualisiert am 28. November um 7.37 Uhr
WIEN/HERNALS. Die Bewegung "Tyre Extinguishers", die hierzulande "Luftnot Kollektiv" genannt wird, hat erneut auf Wiens Straßen zugeschlagen. Nachdem die Aktivistinnen und Aktivisten die Luft von insgesamt Hunderten SUV-Reifen in der Vergangenheit in Döbling, in der Leopoldstadt, am Alsergrund, in Währing, Hietzing und etwa Wiener Neustadt ausgelassen haben, passierte es jetzt in Hernals.
Laut eigenen Angaben wurden in der Nacht auf Donnerstag, 28. November, die Reifen von 94 SUVs im 17. Bezirk beschädigt. Ein Foto zeigt etwa ein betroffenes Fahrzeug in der Pezzlgasse. Fahrerinnen und Fahrer, deren Autos betroffen sind, sahen in den Morgenstunden einen Zettel auf der Windschutzscheibe mit dem Titel "Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich".
"Nehmen Sie es nicht persönlich"
"Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto. Wir haben dies getan, weil das Herumfahren in städtischen Gebieten mit einem riesigen Fahrzeug enorme Folgen für andere hat", heißt es. Den Rest liest du im X-Beitrag von "Luftnot Kollektiv".
"2024 wird wohl das erste Jahr, das die 1,5°-Marke übersteigt. Die Auswirkungen der Klimakrise sind jetzt schon verheerend. Ganz Niederösterreich wurde im September wegen des Hochwassers zum Katastrophengebiet erklärt. Kurz danach starben über 220 Menschen in Spanien an Überschwemmungen. Und das ist erst der Anfang. Bis 2100 könnte sich die Erde auf über 3 °C erhitzen", steht in einer Aussendung am Donnerstagmorgen.
Die Wiener Polizei bestätigte gegenüber MeinBezirk, dass Donnerstagfrüh bereits vereinzelt "diesbezügliche Wahrnehmungen bei der Polizei eingegangen" seien. "Aktuell verschafft sich die Polizei vor Ort einen entsprechenden Überblick und ermittelt wegen Verdachts der Sachbeschädigung gegen vorerst unbekannte Täterschaft."
Diese Risiken bestehen laut Experten
Vor einiger Zeit kommentierte Erich Groiss, technischer Leiter des ARBÖ, die Risiken von solchen Aktionen. "Wenn man mit luftleeren Reifen fährt, ist der Reifen nach kurzer Zeit kaputt, da die Seitenwand beschädigt wird. Des Weiteren ist das Fahrzeug in sämtlichen Fahrbedingungen unstabil und unbeherrschbar."
- Dieses Schreiben der "The Tyre Extinguishers" fanden die Besitzer der SUVs an ihrer Windschutzscheibe vor.
- Foto: z.V.g
- hochgeladen von Julia Schmidt
Eine große Gefahr bestehe darin, dass Reifen nur zum Teil ausgelassen werden und das von den Betroffenen nicht gleich gemerkt wird. "Da kann es passieren, dass man zum Beispiel in Kurven oder beim Bremsen die Beherrschung des Fahrzeuges verliert. Auf Autobahnen kann es zu Reifenplatzen führen", warnte Groiss.
Meistens verfügen vor allem neue Autos über eine elektronische Reifendruckkontrolle. Dabei werden die Autofahrenden noch vor dem Losfahren gewarnt. Doch bei älteren Autos bemerken die Lenkerinnen und Lenker nicht sofort einen etwaigen Druck-Mangel. Wenn sehr wenig bis keine Luft im Reifen ist, könne man das grundsätzlich bereits "nach ein paar Metern" erkennen, "da sich das Auto anders verhält" – bei leichtem Druck-Mangel merken das Autofahrerinnen und Autofahrer aber unter Umständen erst relativ spät oder gar nicht.
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