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Was lange währt, wird (doch) nicht gut: Der Kulturverein muss Ende Mai seinen Standort in der Thelemangasse 4 verlassen – und das nach zwei Jahren Protest.
HERNALS. 2.807 Unterschriften und zwei Jahren Protest haben nicht ausgereicht: Am 31. Mai muss der Kulturverein "Mo.ë" seine Türen schließen. Hintergrund: Ende 2015 ist der Mietvertrag für die Räume in der Thelemangasse ausgelaufen. Seither weigert sich die Initiative zu gehen – auch mittels lautstarker Kundgabe am Yppenplatz und Online-Petition.
Nun scheint das Schicksal besiegelt: Per Gerichtsurteil wurde der Räumung stattgegeben. Einspruch will man nicht einlegen: "70.000 Euro dafür können wir uns nicht leisten", so Alisa Beck von Mo.ë.
Sechs standhafte Parteien
Schon der alte Eigentümer "Vestverk" wollte die Immobilie – die ehemalige k.u.k. Ordensmanufaktur unweit des Gürtels – sanieren und Wohnungen errichten. Bevor das umgesetzt werden konnte, wurde allerdings an "Realtrade" verkauft. Von dort gibt es bezüglich Zukunftspläne jedoch keine Auskunft: Es handle sich um "vertrauliche Daten" und man sehe keinen Grund, diese der Öffentlichkeit bekannt zu geben.
Ganz will Mo.ë der Thelemangasse nicht den Rücken kehren: Zumindest mit Büro und Lager will der Verein in der Nähe bleiben – auch um die Entwicklung im Vorderhaus des Gebäudes "nicht aus den Augen zu verlieren". Dort seien noch sechs Parteien mit unbefristeten Mietverträgen wohnhaft. "Ob diese im Haus bleiben dürfen, ist fraglich", so Beck.
Als nächsten Schritt will man sich an die Hernalser Bezirksvorstehung wenden: "Es geht hier um mehr als einen Mietrechtsstreit. Die ohnehin prekäre Kulturarbeit im Bezirk darf nicht weiter erschwert werden", so Beck.
Zur Sache: Mo.ë
Mehr als 15.000 Besucher in vier Jahren: "Mo.ë" hat seit 2013 mehr als 400 Konzerte und Ausstellungen in der Thelemangasse 4 veranstaltet. Gefördert wird der Verein vom Bundeskanzleramt, der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Bezirk. Nähere Infos gibt's auf: www.moe-vienna.org
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