Viva La Vulva: Feministinnen starten im 17. Bezirk durch
Der neue Verein "Viva La Vulva" will Frauen und deren Angelegenheiten sichtbarer machen. Auf ihrem Blog zeigen sie die vielen Seiten des Feminismus.
HERNALS. Sie sind Anfang 20 und wollen etwas bewegen: die fünf Gründerinnen des neuen Vereins "Viva La Vulva". Zu Hause ist der feministische Verein in Hernals. "Unser Ziel ist es, Frauen und deren Angelegenheiten in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und damit einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft zu leisten", schreiben die fünf Initiatorinnen Marta Baftiaj, Dolores Bakos, Sofia Surma, Svetlana Wakounig und Ana Badhofer auf ihrem Blog www.vivalavulva.at. Dieser soll auch im Zentrum der Vereinsaktivitäten stehen.
Richtig kennengelernt haben sich die Gründerinnen eigentlich erst im Februar in London. "Wir haben alle Sofia besucht und obwohl wir alle sehr unterschiedlich sind, eint uns doch der innerliche Drang, etwas zu tun", so Ana Badhofer. "Der politische Unwille ist im Moment ganz groß. Überall werden Frauenförderungen gekürzt." Seit Anfang August ist jetzt der Blog online. Die Obfrau, Sofia Surma, ist übrigens Hernalserin. Daher war klar, dass der 17. Bezirk auch die Heimat des Vereins werden würde. Denn: Geht es um Treffen oder Besprechungen, finden diese in Hernals statt. Die fünf Frauen betreiben den Blog übrigens nebenbei, teilweise sind sie noch mitten im Studium. Ansprechen will man damit junge Feministinnen.
Mit ihrer Initiative sind sie am Puls der Zeit, immerhin feiert das Frauenwahlrecht heuer seinen 100. Geburtstag und von 1. bis 8. Oktober ist die Eintragungswoche für das Frauenvolksbegehren angesetzt.
Feminismus in allen Facetten
Eine politische Ausrichtung von "Viva La Vulva" gibt es nicht. "Wir verstehen uns als Meinungsplattform für feministische Themen, Freiheit, Selbstbestimmung und Lust." Mit dem Blog will man Feminismus in all seinen Facetten zeigen und lädt auch Gastautorinnen ein. "Wir sind alle unterschiedlich. Es gibt immer verschiedene Wege und Ansichten. Genau das abzubilden, ist uns wichtig", erklärt Schriftführerin Ana Badhofer.
Dieser Anspruch zeichnet sich bereits auf dem Blog ab. Hier wird in klaren Worten über Dinge gesprochen, die oft tabu sind: Menstruation, die Frage, wo ein Kompliment aufhört und sexuelle Belästigung anfängt, oder warum sich Frauen mehr mit ihrer Vulva auseinandersetzen sollten. "Die Vagina ist nur das Loch. Die Vulva ist das Geschlechtsorgan. Wir sehen das als Diskriminierung im Sprachgebrauch. Man sollte Dinge so ansprechen, wie sie sind", so Badhofer, die ab Herbst neben Volkswirtschaftslehre auch Kunstgeschichte studieren wird. Außerdem findet man auf dem Blog Veranstaltungstipps und eine Playlist, die die Stärke der Frau zelebriert. Mehr Informationen gibt es auch auf www.facebook.com/vivalavulva.at
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.