Leerstände in Hernals
Bezirk will unterstützen und Möglichkeiten aufzeigen
Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) wehrt sich gegen den Vorwurf Unternehmen nicht zu unterstützen.
HERNALS. Der Bericht über Leerstände in der Kalvarienberggasse (Ausgabe 43) hat eine Diskussionswelle in Gang gesetzt. Mit der Schließung des Familienbetriebes Pölzelbauer in der Kalvarienberggasse verliert das Grätzel eine weitere Institution. Das Angebot an lokalen Kleinbetrieben schwindet. Die Initiativen der Interessensgemeinschaft der Hernalser Kaufleute hält sich in Grenzen. Vielmehr hagelt es Vorwürfe in Richtung Politik. "Wenn die Politik nicht an einem Strang zieht, geht es leider nicht. Es gibt keine Unterstützung", sagt Kaufleute-Obmann Dieter Holzhammer.
Ein Vorwurf den Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) nicht auf sich sitzen lassen will. "Ich habe Verständnis für die Aussagen. Jeder Unternehmer ist mit seinem eigenen Geschäft ausgelastet. Da bleibt wenig Zeit um gemeinsame Interessen voranzutreiben", akzeptiert die Bezirkschefin um dann weiter auszuführen: "Leerstehende Lokale sind tote Materie. Was mich und auch die Leerstandsagentur stört, ist die Tatsache, dass es schwierig ist, Hausbesitzer zu Zwischennutzungen zu überreden."
Pfeffer weist mit ihren Aussagen darauf hin, dass es nicht immer die "Ideallösung" sein muss. "Die optische und wirkliche Verfügbarkeit klafft auseinander. Viele vermeintlich leerstehende Lokale sind als Lager vermietet. Das sieht man nur nicht. Ebenfalls könnte man die Schausfenster als Aushang nutzen. Damit wäre dem Grätzel optisch auch schon geholfen", erklärt die Bezirksvorsteherin.
Auch Büroleiter Harald Kaltenböck weiß: "Die Bürger wollen immer mehr Aufenthaltsqualität. Das gelingt allerdings nur dann, wenn alle das gleiche Ziel verfolgen. Dafür darf man keine divergenten Interessen haben."
Wirtschaftstreffen am 16. Jänner 2020
Um die Interessen unter einen Hut zu bringen und um auch ein Zeichen der Aktivität zu setzen, wird am 16. Jänner 2020 um 18 Uhr im Festsaal des Bezirksamtes ein Wirtschafts- und Netzwerktreffen veranstaltet. "Wir wollen unterstützen und laden daher alle interessierten Unternehmer ein", sagt Pfeffer. Beim Netzwerktreffen werden auch Experten von der Wirtschaftsagentur, der Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank oder auch der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft anwesend sein.
"Wir wollen Möglichkeiten aufzeigen. Es geht nicht immer nur um den klassischen Kredit, sondern etwa auch um Beteiligungen", hält Harald Kaltenböck fest.
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