Mauserlweg: Kampf um Öffnung geht weiter
"Durchgang verboten!", heißt es seit acht Jahren am Mauserlweg. Viele möchten, dass sich das endlich ändert.
HERNALS. Der Schafberg ist ein fast schon dörfliches Grätzel zwischen der Alszeile, Weinbergen und der Grenze zu Währing. Eine Vielzahl an Kleingartensiedlungen lässt ein kleines Naturparadies entstehen. Der sogenannte "Mauserlweg" ist ein Trampelpfad, der sich quer durch die Gartenanlagen schlängelt. Lange war er ein bei Anrainern und Naturliebhabern beliebter Spazierweg, eine für Familien mit Kindern und Hundebesitzer ideale Route.
Doch seit mittlerweile acht Jahren versperrt eine Metalltür den Weg. "Kein öffentlicher Durchgang – Betreten verboten!", heißt es auf einer wuchtigen Metalltür. "Am Anfang wurde die Tür immer wieder aufgebrochen", sagt Cora Urban von den Hernalser Neos. "Dann wurde dort jedes Mal eine stabilere Variante hingestellt." "Eine lästige Geschichte", das ist der erste Kommentar, der Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer einfällt, wenn man sie zum Mauserlweg befragt. Das ist durchaus verständlich, denn die Gründe für die Blockade am Mauserlweg sind komplex.
Der wesentliche Punkt: Der Schafberg ist ein sogenannter "kriechfähiger Berg". Soll heißen: Wenn das Gelände nicht richtig befestigt wird, kann es nach unten abrutschen. Deshalb müssen Bauträger dort auch besondere Sicherungsmaßnahmen setzen. Weil aber eine Mauer am Mauserlweg die geforderten Sicherheitsstandards nicht einhält, ist er gesperrt.
Für eine Öffnung des Weges bräuchte es den gemeinsamen Willen aller Eigentümer entlang des Mauserlweges, für die Sicherung zu sorgen. "Die Öffnung des halben Weges würde einfach keinen Sinn machen", so Pfeffer.
Politischer Wille gefragt
Zumindest ein Bauträger entlang des Mauserlweges ist bereit, dafür Sorge zu tragen. Es handelt sich dabei um den Besitzer eines größeren Hauses, das entlang des oberen Endes des Mauserlweges gerade gebaut wird. "Ich habe dem Bezirk vorgeschlagen, den Weg entlang meines Grundstücks auf eigene Rechnung zu öffnen, damit man hier wieder durchgehen kann", sagt er der bz. "Das zeigt doch, dass wo ein Wille ist, auch ein Weg ist", sagt Cora Urban. "Eine Reihe von Grundstücken hier gehören der Stadt Wien. Es müsste sich eine Lösung finden lassen. Aber es fehlt eben der politische Wille."
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