Wildholztischler Josef Lindner aus Herzogenburg
Vor allem die Fehler machen es so besonders

Josef Lindner mit einem Pfosten aus Zwetschkenholz. (c) Raidl
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HERZOGENBURG. Josef Lindner ist Wildholztischler mit Leidenschaft und Hingabe, besonders die Unregelmäßigkeit und scheinbare Unvollkommenheit dieser Hölzer sieht er als Herausforderung und Einladung ein außergewöhnliches Meisterstück zu fertigen. „Man muss mit den „Fehlern“ des Wildholzes leben können, mich sprechen genau diese vermeintlichen „Fehler“ an. Der Individualismus des Holzes gefällt mir, wir passen zusammen.“ erzählt der Tischlermeister schmunzelnd. Und nicht nur die Beschaffenheit des Wildholzes ist ein Thema, sondern auch die Farbe des Holzes, die sich im Laufe der Zeit verändert. Helle Hölzer werden dunkler, dunkle Hölzer werden heller. Das Farbenspiel im Inneren macht oft den besonderen Effekt aus. Zwetschkenholz ist ein prädestiniertes Beispiel, die verschiedenen Farbakzente können bis ins violett gehen.

Nische für sich entdeckt
„Vor vielen Jahren, eigentlich sind es schon Jahrzehnte, habe ich begonnen mich mit Wildholz bzw. -bäumen zu beschäftigen und erste Stücke zu sammeln, zu lagern und zu verarbeiten, damals war ich ziemlich allein auf diesem Markt. In dieser Nische bin ich geblieben, ich mag die Natürlichkeit des Werkstoffes Holz und kombiniere ihn gerne mit anderen Materialien wie Glas und Metall.“, berichtet der Tischler weiter. Denn auch der Stil der Möbelstücke sowie das Holz selbst, sind Trends unterworfen. „Früher wollten die meisten Kunden sehr dunkle Hölzer, in den letzten Jahren geht die Mode in Richtung Obsthölzer, Nuss und Eiche auch Akazie und Lärche verarbeite ich häufig.“, kennt Josef Lindner die Wünsche seiner Abnehmer. Abgesehen von der Individualität des Holzes, muss auch die Trocknungszeit berücksichtigt werden. Das Holz muss entsprechend lange gelagert werden (Anm. d. Red.: Holz mit einer Stärke von 1cm muss 1 Jahr trocknen, 2cm = 2 Jahre) und für viele Stücke muss das richtige Holz erst gefunden werden. „Ich schneide die Bäume dann in Scheiben und lagere sie im Freien unter einem Dach, weil die Zugluft wichtig für die Trocknung ist.

Besonderes Holz erfordert besondere Behandlung
Die Arbeit mit Wildhölzern und deren verschiedenen Facetten erfordert Einfühlungsvermögen und Geduld. Mit den üblichen Tischler-Methoden kommt man hier nicht weit: „Wildbäume sind anders, man muss sie nehmen, wie sie sind. Die Stämme müssen mit großer Vorsicht geschnitten und bearbeitet werden, dafür verwende ich eine Bandsäge. Meine Arbeit kann man mit keiner industriellen Fertigung vergleichen. Es ist eine ständige Gratwanderung, das Holz arbeitet weiter und diese Besonderheit muss berücksichtigt werden, fast wie bei den Menschen – wenn man Eigenheiten ignoriert, hat man kein Auskommen – genauso ist es beim Wildholz.“, erzählt Josef Lindner aus seinem Erfahrungsschatz und der Arbeit mit alten Baumhölzern.

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