Künstler fürchten Boykott
Eva Brenner: „Kritische Künstler werden bestraft und ausgehungert. Die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden ist nicht mehr erwünscht. Das führt zu einer Verarmung unserer Gesellschaft.“
(Fotos: Privat)
ST. PÖLTEN/MARIA ANZBACH/NEULENGBACH/TULLN (wp). Die Künstlerin Eva Brenner ist eine Linke durch und durch, bekennt sich dazu und will mit ihrem Schielefestival, das sie seit über zehn Jahren abwechselnd in Neulengbach, Tulln und St. Pölten betreibt, polarisieren. Mit ihrer Kritik am, von der Stadt Neulengbach heuer veranstalteten Schielefest (die Bezirksblätter berichteten), eine Art Gegenveranstaltung wie sie meinte, hätte sie die Subventionsgeber im Land verärgert. Während die Neulengbacher Gesamtzuwendungen in Höhe von 183.000 Euro erhalten, wird "unser original Schielefest das wir seit 10 Jahren betreiben, zusammengestutzt". Von 15.000 Euro wäre man nun auf 8.000 Euro gesetzt worden. Die Stadt St. Pölten, so wurde ihr bedeutet, könne die Förderausfälle anderer Stellen nicht ausgleichen.
Dies wird auch in der Kulturabteilung im Rathaus bestätigt. „So ist das hierzulande“, meint Brenner betroffen, „Kritik wird bestraft, da kleine Theatergruppen die gegen den Strom schwimmen keine Lobby haben, lässt sich da auch schnell der Sparstift ansetzen bzw. hungert sie aus.“ Dabei hätte man immer wieder große international bekannte Künstler mit an Bord, wie etwa Paul Gulda oder Franz Hautzinger. Aus dem St. Pöltner Rathaus heißt es: „Wir wollen dieses Festival nicht abdrehen, aber aus Kostengründen wäre eine Verkürzung von drei auf zwei oder einen Tag vorstellbar.
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