Ottfried Fischer über St. Pölten: "Die Stadt des Proporzes"
Ottfried Fischer kommt nach St. Pölten – die Stadt ist kein unbekanntes Terrain für ihn
ST. PÖLTEN/MÜNCHEN (wp). Mit Ottfried Fischer kommt ein ganz Großer der Kabarett- und Komikszene am 14. November ins St. Pöltner VAZ. Die Bezirksblätter führten mit dem Künstler ein kurzes Interview.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Fischer, was verbindet Sie mit St. Pölten?
OTTFRIED FISCHER: "Ich kenne St. Pölten noch von der Zeit, als Bischof Krenn hier residierte. Ich weiß aber auch, dass St. Pölten eine Hochburg für den politischen und kulturellen Proporz ist".
Für einen Müncher ist ein Auftritt in einer Stadt wie St. Pölten wahrscheinlich ein Tingeln in die Provinz? Sind Auftritte in Österreich für Sie schwierig?
"Nein. Die österreichische Mentalität verdient sogar sehr den Namen Kultur. Das Gute an den Österreichern ist, dass sie ohne Vorurteile in eine Veranstaltung gehen. Sie meckern nicht schon im Voraus oder lassen sich von Kritiken abschrecken. Sie machen sich ihr eigenes Bild von einer Vorstellung".
Jüngst schwärmten die Damen der bekannten österreichischen Gruppe Dornrosen im Bezirksblätter-Interview von Ihnen als Philosoph...
"Ja, mit den drei Mädels verbindet mich einiges. Ich liebe ihre erfrischende und unkonventionelle Art, an Dinge heranzugehen. Außerdem sind sie hervorragende Musiker. Wir haben einige Projekte laufen, zum Beispiel spiele ich im Video `Schatzi Schatzi´ den Therapeuten der Mädchen".
Was nervt Sie an Medien und Politik?
"An den Medien, dass die Berichterstattung über heikle und brennende Problematiken unterbleibt. An der Politik, dass man den Weitblick verloren hat. Die derzeit herrschende Grenzenlosigkeit belastet Menschen und Umwelt. Diese Grenzenlosigkeit muss endlich eingeschränkt werden".
Ist es schwieriger geworden, Künstler zu sein.
"Nicht unbedingt. Es ist vielmehr für alle Menschen schwieriger, ihren Alltag zu bewältigen. Das liegt an den generellen wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten unserer Zeit". Karten: Tel.: 02742 / 71 400
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