Wirt brutal niedergeschlagen
Schwere Verletzungen für Gastronom bei Schlägerei nach Sperrstunde
ST. PÖLTEN (ip). Mit einem Kieferbruch, Serienrippenbrüchen und einer Rissquetschwunde am Kopf endete für einen bekannten Wirt aus der Jugendlokalszene aus St. Pölten im August 2012 eine Nacht in seinem Lokal. Gegen fünf Uhr morgens soll der Lokalchef möglicherweise etwas ungeschickt seine drei letzten Gäste auf die Sperrstunde hingewiesen haben. Zumindest einer des Trios, ein 28-jähriger St. Pöltner, ließ danach vor dem Lokal seinen Aggressionen freien Lauf.
Freispruch im Zweifel
Richter Markus Pree versuchte die Beiträge aller Beteiligten auseinander zu sortieren. Viel auf dem Spiel stand dabei für einen ehemaligen Security-Mitarbeiter, der dem Richter aufgrund seiner zwölf Vorstrafen bereits bestens bekannt war. „Ich hab schon genug Haftstrafen bekommen“, begründete der 37-Jährige seine Unschuld. Er habe den Mitangeklagten und den Wirt nur trennen wollen. Er selbst sei dabei zu Sturz gekommen. Ebenfalls nicht schuldig bekannte sich der Bruder des 37-Jährigen, der auch nur versucht haben will, die Kampfhähne zu trennen.
„Ich hab nicht viel gesehen, sondern mehr gespürt“, erklärte der Wirt. Seiner Aussage nach habe er nur mit den Händen seinen Kopf geschützt, woher der 28-Jährige seine Nasenprellungen hatte, könne er nicht sagen.
Für den Richter war zuletzt nur die Aussage des Kellners, der als Zeuge der Auseinandersetzung auch die Polizei verständigt hatte, umfassend glaubwürdig. Er verurteilte den Hauptangeklagten zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sieben Monaten und einer Schmerzensgeldzahlung von 1.000 Euro. Das Brüderpaar wurde im Zweifel freigesprochen. Vor allem mit dem Freispruch des 37-Jährigen zeigte sich Staatsanwalt Karl Wurzer nicht einverstanden. Diesbezüglich meldete er Berufung an. Die beiden anderen Urteile sind rechtskräftig.
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