Gesundheit in Hietzing
Im Amtshaus gibt es keine Impfungen mehr
Soll im Amtshaus auch geimpft werden können? Darüber sind sich der 13. Bezirk und das Rathaus uneinig.
WIEN/HIETZING. Ihre Schritte hallen im leeren Gang des Bezirksgesundheitsamtes der MA 15 – Gesundheitsdienst, das im Hietzinger Amtshaus seinen Sitz hat. Nun rüttelt Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) an der Tür zur städtischen Impfstelle – die bleibt aber geschlossen, genauso übrigens wie die Impfstellen in allen anderen Bezirken.
"Der Regelbetrieb in den Gesundheitsämtern punkto Impfen muss wieder aufgenommen werden", sagt Kobald und wird dabei vom Bezirksärztevertreter unterstützt. "Es ist höchste Zeit, dass sich die Menschen ihre Impfungen – und zwar alle Impfungen – im Gesundheitsamt abholen können, niederschwellig und günstig, vor Ort, also im eigenen Bezirksamt“, erklärt der praktische Arzt Johannes Baumgartner, der seine Ordination in Ober St. Veit hat. Die Bezirkschefin fordert, dass "zusätzlich zu Covid-19-Impfungen auch die Auffrischungsimpfungen gegen Zecken-Erkrankungen, Grippe, Masern, Mumps und Röteln sowie das Kinder-Impfprogramm wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken müssen."
Auch SPÖ, Grüne, Neos und FPÖ sind für die Wiedereröffnung der Impfstelle – einem entsprechenden Antrag hat das ganze Bezirksparlament zugestimmt. Was sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zum Hietzinger Vorstoß?
Hietzing ist Nr. 1 - bei den Impfungen
"Um eine effektive Impfkampagne gegen das Coronavirus zu ermöglichen, war es notwendig, alle Kräfte zu bündeln", ist aus dem Büro des Gesundheitsstadtrats zu hören. In den städtischen Impfstraßen könnten täglich 1.500 bis 15.000 Impfungen durchgeführt werden. In den Bezirksgesundheitsämtern sei das Impfen generell eingestellt worden, weil es dort pro Tag nur eine Kapazität für rund 50 Impfungen gibt, egal ob es sich um Corona- oder andere Immunisierungen handelt.
Corona steht im Zentrum
Bei Corona-Impfungen habe Hietzing mit 74,53 Prozent die höchste Durchimpfungsrate Wiens, "darum gibt es im 13. Bezirk keine zusätzlichen Impfmöglichkeiten." Der Gesundheitsstadtrat verweist nicht nur auf zehn niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Bezirk, die Corona-Impfungen durchführen, sondern auch auf die städtischen Impfmöglichkeiten, die im 14. und 23. Bezirk zur Verfügung stehen.
Im benachbarten Penzing kann man sich etwa im Auhofcenter, aber auch in den beiden Schnupfenboxen in der Felbigergasse 113 und auf der Baumgartner Höhe 1 impfen lassen. In Liesing gibt es wiederum Impfmöglichkeiten im Einkaufszentrum Riverside sowie in der Schnupfenbox in der Mehlführergasse 16.
Ob und wann im Hietzinger Bezirksgesundheitsamt wieder geimpft wird, darüber wird die BezirksZeitung weiter berichten.
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