Notunterkunft in Hietzing
Notschlafstelle der Johanniter ist wieder offen
Auf die Menschen ohne Unterkunft wird in der derzeitigen Krise oft vergessen. Nicht so in Hietzing.
HIETZING. "Menschen ohne Unterkunft leiden am meisten unter der Coronakrise. Sie sind oft in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und ohne Rückzugsort können sie sich kaum schützen", erzählt Roman Groiss, Leiter der sozialen Dienste der Johanniter. In Hietzing ist man sich dieser schwierigen Situation bewusst. Daher hat man im Pavillon VIII des ehemaligen Geriatriezentrums jetzt wieder die Tore für Menschen in Not geöffnet.
Einst nur als Notschlafstelle geplant, haben die Johanniter, welche die Einrichtung betreiben, auf die momentanen Herausforderungen reagiert. "Wir bieten den Menschen, die es brauchen, jetzt nicht nur einen Schlafplatz, sondern wirklich ein Zuhause auf Zeit an", erklärt Denis Weber, Hausleiter der Wohnungslosenhilfe.
Das bedeutet, dass aufgrund der Corona-Pandemie heuer rund um die Uhr geöffnet ist. Die 240 Schlafplätze, die Männern und Paaren zur Verfügung stehen, werden im Vorfeld von der Caritas zugewiesen und stehen den Betroffenen dann bis zu vier Wochen lang zur Verfügung.
Sicherheit an erster Stelle
Alle Corona-Maßnahmen werden strikt befolgt. "Schon beim Eingang am Versorgungsheimplatz misst ein Mitarbeiter die Körpertemperatur und achtet auf Symptome", erläutert Denis Weber. Die Betten wurden so aufgestellt, dass der Sicherheitsabstand gewahrt bleibt. Securities sorgen dafür, dass er auch tatsächlich eingehalten wird. Es stehen Desinfektionsmittelspender zur Verfügung und bei Bedarf werden Masken ausgegeben. Da die Bewohner hier auch ein Frühstück und Abendessen erhalten, wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen. So erfolgt die Ausgabe durch ein Plexiglasschild.
Neben einem Schlafplatz finden sich hier auch sanitäre Einrichtungen sowie Waschmaschinen und Trockner. "Einige unserer Bewohner sind berufstätig, können sich aber aus verschiedenen Gründen keine Wohnung leisten. Bei uns finden sie ein Stück Normalität", so Denis Weber.
Hilfe willkommen
Wie wichtig eine derartige Einrichtung ist, zeigt sich daran, dass viele, die früher auf eine Notschlafstelle angewiesen waren, durch die Unterstützung hier den Sprung zurück in ein "normales" Leben geschafft haben. "Einer von ihnen kommt uns regelmäßig auf ein Plauscherl besuchen. Diese Erfolgsgeschichten sind eine schöne Belohnung für uns alle", freut sich Denis Weber.
Um ihre Arbeit auch weiterhin fortsetzen zu können, bitten die Johanniter um Spenden. Dringend benötigt werden Handtücher und Hygieneartikel wie Duschgel, Shampoo, Rasierer und Rasierschaum sowie warme Winterjacken für Erwachsene.
Auch mit einer Geldspende kann geholfen werden. "Schon mit 20 Euro kann ein Hygienepaket inklusive Handtuch für einen Bewohner finanziert werden", erklärt Roman Groiss.
Spendenkonto: AT60 2011 1000 0494 0555. Verwendungszweck: Wohnungslosenhilfe.
Weitere Infos: www.johanniter.at/wohnunglosenhilfe
Spendenkonto
AT60 2011 1000 0494 0555
Stichwort: Wohnungslosenhilfe
Abgabestelle für Sachspenden
Haus Döbling
Gunoldstraße 16
1190 Wien
Öffnungszeit: 7 bis 22 Uhr
Weitere Informationen unter www.johanniter.at/wohnunglosenhilfe
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