Hietzing
Die unendliche Geschichte der Öffnung der Premreinergasse
Anwohnerinnen und Anwohner warten auf eine Öffnung der Premreinergasse für Fußgängerinnen und Fußgänger. In der Bezirksvertretungssitzung wurde die Sache schon 2020 beschlossen. Wann der Durchgang endlich geöffnet wird, ist weiter unklar. Offizielle Infos gibt es ohnehin kaum.
WIEN/HIETZING. "Bei der Sitzung der Bezirksvertretung am 16. Dezember 2020 wurde die Öffnung des Durchgangs Sommerergasse/Premreinergasse einstimmig angenommen. Wir haben jetzt 2024 und noch nichts ist passiert!" Diese Nachricht erhielt MeinBezirk.at vor kurzem von einem Hietzinger. Seit Jahrzehnten schon beschäftigt die Öffnung des Durchgangs die Anrainerinnen und Anrainer, die sich einen kürzeren Weg durch das Grätzl in Ober St. Veit wünschen. Mehrmals wurde auch bereits eine Öffnung angekündigt. Wie aber auch ein Lokalaugenschein zeigt, wurde das Vorhaben noch immer nicht umgesetzt.
Die Gründe dafür sind unbekannt. Offenbar, so lassen es inoffizielle Gespräche mit Insidern vermuten, haben einige Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer der angrenzenden Wohnanlage etwas dagegen, dass künftig Fußgängerinnen und Fußgänger den Weg nutzen. Dieser führt vorbei am Wohnhaus durch eine Fläche, die als Parkplatz genutzt wird. Dass künftig Fußgängerinnen und Fußgänger den Weg nutzen, scheint aber für diese Nutzung kein Hindernis zu sein.
Als öffentlicher Durchgang gewidmet
Schon seit jeher sei der Durchgang als öffentlicher Fußweg gedacht, ist der Ober St. Veiter Chronist Rudolf Wawra überzeugt. Er verweist im Gespräch sogar auf Stadtpläne aus dem Jahr 1893. "Ein Anwohner hat mir erzählt, als seine Kinder klein waren, war die Öffnung bereits Thema. Jetzt sind sie schon lange erwachsen."
Die besagte Stelle ist als öffentlicher Durchgang gewidmet, wie bereits 2015 die damalige Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) bekannt gegeben hat. Die entsprechende Flächenwidmung ist also vorhanden – die Stadt Wien hat dieses Recht bis jetzt lediglich noch nicht durchgesetzt.
Kein konkreter Zeitplan
Einerseits schien es bislang an den nötigen Verwaltungswegen zu liegen, andererseits an dem Widerstand einiger Eigentümerinnen und Eigentümer. Unter anderem lag der Fall schon beim Volksanwalt. "Die Volksanwaltschaft hat in einem Schreiben informiert, dass der Weg im Herbst 2023 geöffnet werden soll", sagt Wawra. Auch Kobald sagte MeinBezirk.at im vergangenen Jahr: "Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten diesen Herbst beginnen werden."
Doch der große Durchbruch blieb aus. Laut der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau liegt der Ball derzeit nicht bei der Stadt Wien: "Die Sache liegt derzeit bei den Liegenschaftseigentümern." Deshalb könne man keinen konkreten Zeitplan nennen. Dem Vernehmen nach versucht man noch, die Öffnung mit Einverständnis der Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer zu realisieren. Irgendwann wird aber wohl auch dieses Kapitel der Geschichte ein Ende finden.
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