Nach Abriss in Hietzing
Die ungewisse Zukunft des Don Bosco-Sportplatzes
Jahrzehntelang konnten Hietzingerinnen und Hietzinger den Sportplatz auf dem Areal der Salesianer Don Boscos nutzen. Nun wurde das Don Bosco-Haus abgerissen. Was wird aus dem Sportplatz? Dessen Zukunft liegt nun in den Händen eines Immobilienunternehmens.
WIEN/HIETZING. Das Don Bosco-Haus in der St. Veit-Gasse 25 war seit 1986 ein Ort der Bildung und der Begegnung in Hietzing gewesen – bis zum Ende des Jahres 2021, als die Einrichtung aus wirtschaftlichen Gründen schließen musste. Das alte Gebäude wird gerade abgerissen, später soll stattdessen ein Wohnhaus errichtet werden. Auf einem anderen Teil des Areals befindet sich ein Sportplatz, der über Jahrzehnte der Öffentlichkeit zugänglich war. Wird dies auch weiterhin der Fall sein? Die BezirksZeitung hat nachgefragt.
Die Sportanlage ist wichtig für die angrenzenden Bewohnerinnen und Bewohner, denn im Grätzl sind vor allem Möglichkeiten zum Fußballspielen rar. Und auch Georg Heinreichsberger von der FPÖ Hietzing möchte wissen, wie es nun weitergeht: "Im Interesse der Hietzinger muss unverzüglich geklärt und sichergestellt werden, dass die öffentliche Zugänglichkeit und Nutzbarkeit des Grünareals auch künftig gesichert bleibt."
Wer baut, entscheidet
Das Grundstück ist weiterhin im Besitz der Salesianer Don Boscos. Provinzial Siegfried Kettner kann dennoch die Frage nicht beantworten, ob der Sportplatz zugänglich bleibt. "Das liegt in der Entscheidung des Baurechtsnehmers", also jenem Unternehmen, dass auf dem Areal baut. Auf allfällige Kritik reagiert Kettner "frustriert": "Wir haben den Sportplatz jahrzehntelang gratis zur Verfügung gestellt und auf eigene Kosten gewartet. Ein ,Danke' habe ich dafür bis heute nicht gehört. Stattdessen ist nun von einer Petition die Rede." Der Provinzial blicke wehmütig auf die Schließung des Hauses in Hietzing.
Baurechtsnehmer der Liegenschaft ist die Bank Austria Real Invest Immobilien-Management GmbH. Der Grundstücksteil, auf dem sich der Sportplatz befindet, kann aufgrund seiner Widmung zwar zwar nicht bebaut werden, doch könnte die Grünfläche in Zukunft allein den Bewohnerinnen und Bewohnern des neuen Wohnbaus vorbehalten bleiben. "Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einmal eine Baugenehmigung vorliegt, bitten wir um Verständnis, dass es derzeit zu früh ist, zu diesem Projekt detaillierte Auskünfte zu geben", antwortet eine Mitarbeiterin der Bank Austria Real Invest auf eine Anfrage der BezirksZeitung.
Suche nach einem geeigneten Platz
Doch ist es nicht Sache der Politik, für ausreichend Sportplätze im Grätzl zu sorgen? "Es ist leider schwierig, in der Umgebung einen entsprechenden Platz zu finden, der in Besitz der Stadt Wien ist", so Heinreichsberger. Eine Fläche weiter außerhalb in Auhof kommt zum Beispiel auch nicht infrage – genauer gesagt nicht mehr, denn dort kommt nämlich der Transgourmet-Bau hin.
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