Steinlechnergasse
Elterntaxis sorgen für Stauzone
Selbst während des Lockdowns ist die Steinlechnergasse jeden Morgen verstopft. Eine Lösung wird gesucht.
HIETZING. "Im Augenblick ist die Situation etwas entschärft, aber optimal ist sie immer noch nicht", sagt der Polizist, der vor der Schule in der Steinlechnergasse steht. Er macht Autofahrer freundlich auf die Einhaltung der geltenden Verkehrsvorschriften aufmerksam – und das ist auch nötig.
Auch während des Lockdowns bietet sich hier jeden Tag dasselbe Bild: Die Straße wird von Eltern blockiert, die ihre Kinder vor der Schule aus dem Auto steigen lassen. "Wir haben im Moment zwar keinen Unterricht, aber viele Eltern brauchen dennoch Betreuung für ihre Kinder. Diese bieten wir auch inklusive pädagogischer Unterstützung an", so Direktorin Evelyn Molin-Zenker.
Bei einem Lokalaugenschein zeigt sich, dass der Stau zeitweise bis zu 100 Meter zurückreicht. Eine Situation, die dringend einer Änderung bedarf, findet Matthias Friedrich (SPÖ). Er sei kein eingeschworener Gegner der sogenannten Elterntaxis und habe Verständnis für Eltern, die ihre Sprösslinge in dieser schweren Zeit bis vor die Schultür bringen wollen. Doch ebendiese schwere Zeit gelte es, zu nutzen: "Gerade jetzt, wo die Schule nicht voll besetzt ist, bietet sich die Möglichkeit einer Veränderung an." Möglichkeiten dazu gebe es einige.
Angedachte Maßnahmen
Die Problematik ist nicht neu. In der Vergangenheit wurden bereits Maßnahmen gesetzt, um ihr zu begegnen. "Auf unseren Antrag hin wurde die Steinlechnergasse vor Jahren zu einer Wohnstraße umgewandelt", erklärt Christopher Hetfleisch-Knoll (Grüne). "Zusammen mit dem Parkverbot vor Schulbeginn und nach Schulschluss ist dies eine nachhaltige Maßnahme", betont Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) die Bemühungen um die Schulwegsicherheit.
Matthias Friedrich gehen diese Maßnahmen nicht weit genug. Er sieht ein deutliches Potenzial für weitere Verbesserungen: "Eine Option wäre zum Beispiel, den Zebrastreifen von unterhalb der Schule nach oben zu verlegen und ein Linksabbiegeverbot aus der Steinlechnergasse zu erteilen." Darüber hinaus denkt er auch an eine Erweiterung des Parkverbots direkt vor der Schule um einige Meter, um eine Kiss-&-Ride-Zone zu schaffen.
Unterstützung dafür gebe es von Neos, versichert Bezirksrat Johannes Bachleitner. "In der Umgestaltung der Steinlechnergasse zu einer Schulstraße, also mit einem Fahrverbot zu Schulbeginn in der Früh in Kombination mit einer Kiss-&-Ride-Zone, sehen wir das größte Verbesserungspotenzial."
Silke Kobald ist gesprächsbereit, gibt aber zu bedenken: "In diesem Fall ist eine Überprüfung durch die MA 46 – Verkehrssicherheit unerlässlich, bevor Überlegungen vertieft werden können." So müsse darauf geachtet werden, dass es bei geschlossenem Bahnschranken in der Jagdschlossgasse zu einem Rückstau kommen und sich alle Maßnahmen auch auf den Verkehrsfluss in die Lainzer Straße auswirken würden.
Diesbezügliche Anträge sind bereits in Vorbereitung und werden in der nächsten Bezirksvertretungssitzung eingebracht.
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