Jubiläum
Georg Sporschills erste Liebe

Die Schar der Gratulanten um Georg Sporschill (vorne links) riss den ganzen Abend lang nicht ab, während die Roma-Mädchen in ihren bunten Kostümen zur Musik von "Satra Elijah" tanzten.
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  • Die Schar der Gratulanten um Georg Sporschill (vorne links) riss den ganzen Abend lang nicht ab, während die Roma-Mädchen in ihren bunten Kostümen zur Musik von "Satra Elijah" tanzten.
  • hochgeladen von Mathias Kautzky

Sein 40-jähriges Priester-Jubiläum feierte Georg Sporschill in Lainz. Mit dabei: die Roma-Musiker "Satra Elijah".

HIETZING. "Ist er schon da?" – "Am Nachmittag ist er kurz vor der Kirche gestanden, aber jetzt habe ich ihn noch nicht gesehen." So unterhalten sich zwei Lainzerinnen, die um 1980 Teil der Pfarrjugend waren, die Georg Sporschill nach seiner Priesterweihe am 25. November 1978 gegründet hat. "Lainz war meine erste Liebe", so wird Sporschill oft zitiert.

Die Roma-Musikgruppe "Satra Elijah", die Sporschill zum Priesterjubiläum begleitet, stimmt sich aufs Konzert ein. "Tsigani auf Tsack" verbindet Roma-Klänge mit Kirchenliedern. Die Musiker kommen aus den Dörfern Rumäniens, in denen Sporschill heute mit dem Hilfsprojekt "Elijah" die Armut bekämpft. "Wir helfen den Roma-Familien, damit die Kinder aus dem Elend herauskommen und sich aus eigener Kraft eine Zukunft aufbauen können", so Ruth Zenkert, Sporschills Mitstreiterin seit der ersten Stunde.

Kinder gewinnen Würde

Ein wesentlicher Teil von "Elijah" sind Musikschulen, wo die Kinder nicht nur Selbstvertrauen und Jobchancen, sondern auch Würde gewinnen. Auch Cătălin Bâțu hat die "Elijah"-Musikschule absolviert. Heute studiert er an Wiens #+Musikuni und leitet "Satra Elijah".

Bummvoll ist die Konzilsgedächtniskirche, als die "Jugendmesse Reloaded" beginnt – eine Reminiszenz an Sporschills Zeit in Lainz. Die Predigt hält Fritz Sperringer, Priesterkollege und Wegbegleiter. Er erzählt von Sporschills Anfängen in Lainz und von den folgenden Jahren, in denen er ein Heim für obdachlose Jugendliche gegründet und den "Canisibus" zu Wiens Bahnhöfen geschickt hat. 1991 hat ihn der Jesuitenorden nach Rumänien geschickt, um sich um Straßenkinder zu kümmern, die in Bukarests Kanälen lebten. Aus den geplanten sechs Monaten wurde Sporschills Lebenswerk, das seither tausende Kinder aus der Armut gerettet hat. Auch in Bulgarien und in der Republik Moldau sind Suppenküchen für alte Menschen und Sozialzentren für verlassene Kinder entstanden.

2012 gründeten Sporschill und Zenkert "Elijah", um Roma-Familien in Elendssiedlungen zu helfen. Musikschulen für Kinder wurden aufgebaut, Sozialzentren bieten Platz zum Lernen, Werkstätten schaffen Arbeitsplätze. Viele der geretteten Kinder führen heute ein selbständiges Leben mit Familie und Zukunft. So lautet auch Sporschills Lebensmotto: "Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt."

Unzählige Freunde und Wegbegleiter stehen den ganzen Abend zum Gratulieren an. Sporschill umarmt sie, Kinder werden ihm auf den Arm gesetzt, immer wieder kommen die Roma-Kinder in ihren Kostümen und wollen mit ihm spielen. "Lainz war meine erste Liebe", lacht Georg Sporschill. Wer "Elijah" mit Spenden oder als Volontär unterstützen will: www.elijah.ro

Die Schar der Gratulanten um Georg Sporschill (vorne links) riss den ganzen Abend lang nicht ab, während die Roma-Mädchen in ihren bunten Kostümen zur Musik von "Satra Elijah" tanzten.
Georg Sporschill freute sich über die Anreise des orthodoxen Pfarrers von Neudorf/Nou bei Hermannstadt/Sibiu. | Foto: Elijah
Die Musikgruppe "Satra Elijah" verwandelte die Lainzer Konzilsgedächtniskirche in einen Tanzsaal. | Foto: Gulder

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