Hietzing
Helmut Chrobak ist immer im Einsatz für den Wildblumenrasen
Umweltberater Helmut Chrobak möchte in Wien mehr Wildblumenrasen sehen – so wie in der Kongresssiedlung in Hietzing.
WIEN/HIETZING. Gut für den Boden, für Flora und Fauna und auch für die Bewohnerinnen und Bewohner: Laut Helmut Chrobak bringt ein Wildblumenrasen im Gemeindebau nur Vorteile. In seinem Zuhause, der Kongresssiedlung im 13. Bezirk, ist Chrobak bekannt für sein leidenschaftliches Engagement im Rahmen der Initiative "Wiesendoktor". Dort wird seit 2020 auch das Wildblumenrasen-Projekt durchgeführt. Seitdem kämpft der Rasenspezialist für mehr Standorte in Wien.
Die positiven Effekte eines Wildblumenrasens liegen für den Umweltberater auf der Hand. Von einem solchen spricht man, wenn das Gras nicht kürzer als zehn Zentimeter gemäht wird und auch nicht höher als 20 Zentimeter wächst. "Jetzt im Sommer kann man den Unterschied gut erkennen: Dort, wo der Rasen niedriger gemäht wird, ist er vertrocknet und strohig. Der Wildblumenrasen aber ist saftig und grün", so Chrobak.
Das liege vor allem daran, dass zwischen diesen zehn und 20 Zentimetern der Boden optimal gekühlt und natürlich feucht gehalten wird. Das ist nicht nur gut für das Mikroklima, sondern auch für Insekten. "Selbst, wenn jetzt im Hochsommer weniger Blumen blühen als im Frühjahr."
Projekt auch im 16. und 22. Bezirk
Wie geht es jetzt weiter, wird die Initiative auch an anderen Orten weitergeführt? Von der MA 22 – Umweltschutz und der Wiener Umweltanwaltschaft wurde das Projekt „Der Gemeindebau blüht auf“ von 2020 bis 2022 auch in Sandleiten in Ottakring und im Rudolf-Köppl-Hof in der Donaustadt durchgeführt. Das Projekt ist mit Ende des Jahres 2022 ausgelaufen und hatte zum Ziel, die Auswirkungen alternativer Rasenpflege zu ergründen.
An den drei Standorten wurden auf "Wildblumeninseln" die Mähintervalle verändert, die minimale Rasenhöhe auf zehn Zentimeter festgelegt und mit herkömmlicher Pflege verglichen, wie Stefan M. Fischer, Sprecher von Wiener Wohnen, erklärt. Das Umweltbundesamt sei mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt worden.
Steigerung der Biodiversität
"Eine Endbetrachtung der MA 22 liegt Wiener Wohnen aktuell noch nicht vor, allerdings zeigte sich im Vergleich zu anderen Wohnhausanlagen, dass diese Art der Rasenpflege sich auch auf die Betriebskosten auswirkt und gleichzeitig andere Pflegevarianten dieselbe Steigerung bei der Biodiversität erzielten", so Fischer. Grundsätzlich aber evaluiere Wiener Wohnen in Bezug auf die klimatischen Veränderungen die Schnittlängen der Wiesenflächen regelmäßig.
Chrobak wird sich jedenfalls weiterhin für das Konzept Wildblumenrasen einsetzen. "Der Rasen kann kostenreduziert gepflegt werden, er sollte auch gar nicht zusätzlich bewässert werden", ist er überzeugt. Die Werte, die er durch ein Bio-Monitoring in der Hietzinger Siedlung gesammelt hat, würden für sich sprechen. Die BezirksZeitung wird weiter berichten.
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