Tiergarten Schönbrunn
Kaiserpavillon älter als bisher angenommen
Der Kaiserpavillon im Tiergarten Schönbrunn soll älter sein als bisher angenommen. Nun folgen wissenschaftliche Untersuchungen.
WIEN/HIETZING. Im Gebälk des Dachstuhls des Kaiserpavillons im Tiergarten Schönbrunn wurde vor Kurzem eine bisher unbekannte Inschrift „Böhmischer Musikus 1732“ entdeckt. Unklar ist, wie diese Beschriftung entstand und ob das Datum tatsächlich authentisch ist.
Im Zuge von wissenschaftlichen Untersuchungen im Auftrag der Burghauptmannschaft Österreich wird derzeit von Experten der Universität für Bodenkultur Wien und von einem Bauforscher die Inschrift untersucht und das Errichtungsjahr des Dachstuhls ermitteln.
Bisher ging man von einer Fertigstellung des Kaiserpavillons, der das Zentrum der einstigen Schönbrunner Menagerie war, entweder 1754 oder 1759 aus. Ein genaueres Datum konnte bisher aufgrund der teils unklaren und widersprüchlichen Quellenlage nicht eruiert werden.
Eine bereits durchgeführte Probenentnahme brachte die Erkenntnis, dass bei einem Teil des verbauten Holzes Eichenholz verwendet wurde. Sehr unüblich für den Wiener Raum, wo sonst hautsächlich Fichten- oder Tannenholz zum Einsatz kam.
Beeindruckende Architektur
Der Pavillon ist stilistisch in die Übergangszeit von Barock zu Rokoko einzuordnen. Er hat eine abwechslungsreiche Nutzungsgeschichte vom Aufenthaltsort der „allerhöchsten und höchsten Herrschaften“ über einen Ausstellungsraum verschiedener Sammlungen, bis er schließlich seit 1949 ein Kaffeerestaurant beherbergt.
Aufgrund seiner Architektur und seines eindrucksvollen Innenraumes mit Wandvertäfelungen, Spiegeln, Tiergemälden und einem Deckenfresko mit Szenen aus Ovids „Metamorphosen“ stellt der Kaiserpavillon einen bedeutenden Teil des baukulturellen Erbes Österreichs dar.
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