Schlosspark Schönbrunn
Markierte Bäume sorgen für Aufregung
Aufregung bei Spaziergängern in Schönbrunn. Sollen markierte Bäume gefällt werden? Es darf Entwarnung gegeben werden.
HIETZING. "Vier Hektar Wald für sechs Elefanten?" - mit dieser Frage wendete sich Alexander Mayr-Harting von der Initiaive „Zukunft Stadtbaum“ an die Redaktion der bz.
Damit spielt er auf die seit Oktober bekannten Pläne an, den Tiergarten Schönbrunn und dabei vor allem das Gehege der Elefanten zu erweitern. Dabei macht ihm vor allem eines Sorgen. "Es haben sich wohl nur wenige Bürger gefragt, wie der zusätzliche Flächenbedarf von rund vier Hektar im dicht bewaldeten Areal rund um den Tiergarten bereitgestellt werden soll."
Bedenken, die im Augenblick von vielen Anrainern und Spaziergängern geteilt werden. Der Grund dafür ist offensichtlich: Gleich oberhalb des Tirolerhofes wurden in den vergangenen Tagen mehr als 100 Bäume mit roten Punkten gekennzeichnet. Der Gedanke an eine geplante Fällung liegt nahe.
Baumkataster wird erstellt
Die Sorgen, dass die wundervollen Bäume im Schlosspark bald nicht mehr sind ist (noch) unbegründet. "Bei dem Gerücht, dass die Bäume gefällt werden, handelt es sich um ein Missverständnis" teilen der Tiergarten Schönbrunn und die Burghauptmannschaft Österreich auf Nachfrage der bz mit.
Auf besagtem Gelände werden derzeit Vermessungsarbeiten für die Erstellung eines Lage- und Höhenplans durchgeführt. Dazu gehört auch die Erstellung eines Baumkatasters, in dem alle Baume mit einem Stammumfang von mehr als 20 cm in einem Meter Höhe erfasst werden. Die roten Markierungen sind also lediglich die Vermessungspunkte für den Baumkataster.
Weiters versichert Johanna Bukovsky, die Sprecherin des Tiergartens, dass "der Baumbestand bei der Umsetzung der Elefantenanlage natürlich berücksichtigt wird." und sagt weiter "Aktuell arbeiten wir aber noch gar nicht an der konkreten Planung. Wir befinden uns noch in der Startposition, quasi erst in der Konzeptfindungsphase."
Die Grünen Hietzing verlangen in dem Zusamenhang mehr Transparenz, wie Klubobmann Christopher Hetfleisch-Knoll erklärt. "Wir fordern eine öffentliche Präsentation der Pläne für die Tiergartenerweiterung. Unsere Hauptanliegen sind die größtmögliche Erhaltung des Baumbestands, sowie öffentliche und kostenfreie Zugänglichkeit der bestehenden Wege auch in Zukunft."
Dazu Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP): "Eine umfassende und zeitnahe Information des Bezirks und der Bevölkerung muss dringend erfolgen. Grundsätzlich muss die Frage aufgeworfen werden: Möchten wir auch in Zukunft ein weltberühmtes Barockschloss mit Tiergarten oder einen Tiergarten mit einem Schloss dabei? Wie auch immer die Planungen aussehen werden, ist klar, dass der Schlosspark mit seinem Baumbestand erhalten bleiben muss und an den freien Durchgängen über den botanischen Garten zum Seckendorff-Gudent-Weg und zur Gloriette nicht gerüttelt werden darf. Auch die Bestimmungen zum UNESCO-Weltkulturerbe Schönbrunn sind einzuhalten."
Auch Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Matthias Friedrich (SPÖ) fordert mehr Transparenz: "Der Bezirk hat das Recht, im Vorhinein zu erfahren, was geplant ist. Selbst wenn das Projekt ein neues touristisches Highlight darstellen sollte, sind die Verkehrssituation und auch die Konsequenzen für die Anrainer zu berücksichtigen.“
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