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Orang-Utan-Baby im Tiergarten Schönbrunn ist ein Weibchen
Im Juni wurde ein Orang-Utan-Baby im Tiergarten Schönbrunn geboren. Wie sich jetzt herausstellte, handelt es sich dabei um ein Mädchen. Es wächst und entwickelt sich prächtig.
WIEN/HIETZING. Es hängt am Bauch seiner Mutter, trinkt an der Brust und schläft danach friedlich ein: Ein Orang-Utan-Baby erblickte vor rund einem Monat das Licht der Welt im Tiergarten Schönbrunn. Nun ist auch das Geschlecht des Nachwuchses bekannt. Es ist ein Weibchen.
„Die Kleine kann dadurch lange bei uns im Tiergarten bleiben. Auch in der Wildbahn lebt weiblicher Nachwuchs selbst nach der Entwöhnung meist in der Nachbarschaft der Mutter“, erklärt Revierleiterin Sandra Keiblinger. Hingegen ziehen männliche Orang-Utans weiter weg, um sich im besten Fall ihr eigenes Revier zu suchen. Sie werden daher im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes an andere zoologische Gärten vermittelt.
Enge Bindung zur Mutter
Das kleine Orang-Utan-Mädchen hat sich in den letzten vier Wochen unter der Fürsorge der Mutter prächtig entwickelt. Das Weibchen versorgt ihren Nachwuchs – so wie bei den Tieren üblich – selbstständig, ohne männliche Verstärkung. Dabei formt sie eine enge Bindung mit dem Jungtier und bringt ihm über Jahre hinweg alle lebensnotwendigen Fertigkeiten wie Klettern, Nahrungssuche oder notwendiges Sozialverhalten bei.
Auch die übrigen Gruppenmitglieder im Tiergarten Schönbrunn zeigen bereits Interesse. Wenn das Jungtier etwas größer ist, wartet bereits eine Spielgefährtin. Denn auch im vergangenen Jahr ist ein Orang-Utan in Hietzing zur Welt gekommen.
Schutz von Orang-Utans auf Borneo
Über die tolle Entwicklung bei den Orang-Utans freut sich nicht nur der Tiergarten Schönbrunn. „Unser junges Orang-Weibchen ist genetisch ein wichtiger Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm", sagt Folko Balfanz, zoologischer Abteilungsleiter.So könne man etwas zum Aufbau einer Reservepopulation außerhalb des Lebensraumes beisteuern. "Mit unseren zugezogenen Weibchen und dem weiblichen Nachwuchs haben wir einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche Zuchtgruppe gelegt“, so Balfanz.
Auch im natürlichen Lebensraum setzt sich der Wiener Tiergarten für Orang-Utans ein. Denn die Tiere sind vor allem durch den Verlust geeigneter Habitate stark gefährdet. Darum unterstützt man das Hutan-Projekt in der Region Kinabatangan auf der Insel Borneo.
Im Rahmen des Projektes werden geeignete Korridore zwischen intakten Waldgebieten erforscht und wiederaufgeforstet. Dies ermöglicht den Wildtieren Wanderungen. Die Bemühungen kommen nicht nur den Orang-Utans, sondern auch Nasenaffen, Müller-Gibbons, Borneo-Zwergelefanten, Sunda-Nebelpardern sowie Malaienbären zugute. Zusätzlich wird dadurch die Biodiversität gefördert.
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