Stadt Wien zu U4 nach Purkersdorf: "In Erwägung gezogen wird gar nichts"
Die U4-Verlängerung wird einmal mehr diskutiert. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung soll erstellt werden.
HIETZING/PENZING/PURKERSDORF. Die Forderung einer U4-Verlängerung nach Purkersdorf wird immer wieder erhoben. Es sei notwendig, den über die Westeinfahrt kommenden Einpendlern ein leistungsstarkes Verkehrsmittel zur Verfügung zu stellen. Das sagen Purkersdorfs Bürgermeister Karl Schlögl (SPÖ) und Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP). "Wir wünschen uns eine Park+Ride-Anlage in Auhof, und auch in Unterpurkersdorf wäre Platz dafür. Das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr muss so attraktiv wie möglich werden, um die Westeinfahrt wirklich zu entlasten", sagt Kobald.
Schon seit Jahrzehnte wird über diese Verlängerung diskutiert. Die Wiener LInien argumentierten stets dagegen - es seien zu wenig Fahrgäste, als dass eine U-Bahn sich auszahlen würde. Ein wichtiges Argument der Befürworter: Es könnten bestehende Gleise adaptiert werden, das heißt die Errichtungskosten wären bedeutend günstiger als bei einem U-Bahn-Neubau.
Wo genau die Vor- und Nachteile liegen, darüber soll jetzt eine Studie des Verkehrsressorts der Stadt Wien Auskunft geben. Dass es sich dabei, wie in einigen Medien erwähnt, um eine "Machbarkeitsstudie für die U4" handle, das verneint der Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). "Es ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung, bei der wir untersuchen wollen, wie man den öffentlichen Verkehr in diesem Gebiet möglichst effizient verbessern kann." Effizient, das heißt natürlich viel Verbesserung für möglichst wenig Geld. In diese Überlegungen wird eine U4-Verlängerung einbezogen, es gebe aber noch andere Varianten. Konkret für die U4 aussprechen will man sich nicht: "In Erwägung gezogen wird gar nichts." Wann die Ergebnisse vorliegen, ist auch noch unklar: "Es dauert, bis wir ein gutes Ergebnis haben." Silke Kobald kann sich zur U-Bahn aber keine Alternative vorstellen: "Es geht um ein hochrangiges, attrakties Verkehrsmittel."
In einer Beantwortung an die Bezirksvertretung Hietzing auf die Forderung nach dieser Studie weist das Wiener Verkehrsressort außerdem darauf hin, das man nur bis zur Grenze zuständig sei und auch Niederösterreich seinen Beitrag leisten müsse. "Wir sind dran", sagt Kobald. Sie bringt auch in der nächsten Sitzung einen Antrag ein, den Begriff "Metropolzone" mit Leben zu erfüllen: "Es geht darum, dass Fragen rund um Verkehr und Infrastruktur ohne Rücksicht auf Landesgrenzen bearbeitet werden. Die Stadt Wien verwendet diesen Begriff zwar, aber wir möchten ihn stärker in der Praxis verankern", sagt sie.
Hintergrund:
Bericht:U4 bis Purkersdorf - Auch die SPÖ ist jetzt für eine Verlängerung
Bericht:Schulterschluss zwischen Wien und Niederösterreich für U4-Verlängerung
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