Der Hörndlwald ist gerettet
Umwidmung zum Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel fixiert
Seit Jahren kämpft man in Hietzing für die Rettung des Hörndlwalds. Jetzt kann man sagen: Der Kampf scheint gewonnen.
WIEN/HIETZING. Die Geschichte rund um den Hörndlwald ist nahezu eine unendliche. Seit Jahren ringt man um den Erhalt des beliebten Naherholungsgebietes. Bereits im Oktober 2019 konnte ein erster Teilerfolg verbucht werden. Der Baurechtsvertrag des umstrittenen Reha-Zentrums von "pro mente" wurde nicht verlängert. Mittlerweile ist der Rückbau der Franziska-Fast-Wohnhausanlage abgeschlossen und das Areal wird wieder renaturiert.
Das war ein erster Etappensieg! Doch der Kampf ging weiter. Damit auch in Zukunft keine Verbauung stattfinden kann, bräuchte es noch eine spezielle Umwidmung des Areals auf "Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel". In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 25. Februar 2021 wurde ein dementsprechender Resolutionsantrag, der von den Grünen überraschend eingebracht wurde, von der Stadtregierung abgelehnt. Ein Rückschlag, von dem man sich aber bald erholte.
Bereits im April 2021 wurde ein weiterer Antrag auf Umwidmung vom Hietzinger Gemeinderat Michael Gorlitzer (ÖVP) in der damaligen Landtagssitzung an die Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gestellt. Im Ausschuss für Innovation, Stadtplanung und Mobilität sicherte sie eine Umwidmung in den nächsten sechs Monaten zu. Nun gut - gut Ding braucht etwas Weile und so dauerte es dann doch knapp acht Monate, bis zur erlösenden Nachricht.
Die gute Nachricht
Der heutige zweite Round Table im Gemeinderat zum Thema Hörndlwald, an dem alle Fraktionen teilgenommen haben, hat zum Ergebnis, dass im Laufe des Jahres 2022 ein ordentliches Widmungsverfahren nach Bauordnung begonnen wird. Mit dem Ziel, aus dem Hörndlwald die Widmungskategorie „Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel“ zu machen. Damit gibt es endlich Gewissheit: Die Fläche des ehemaligen Afritschheims wird in einen Wald- und Wiesengürtel umgewidmet.
Dementsprechend euphorisch die Reaktionen im 13. Bezirk. "Der langjährige Kampf für den Hörndlwald hat sich gelohnt! Die heute vereinbarte Flächenwidmungsänderung, die den Hörndlwald als Teil des Wald- und Wiesengürtels festschreibt und die bisherige Bebaubarkeit endgültig entfernt, setzt nun den gesetzlichen Rahmen, dass dieses wichtige und wunderschöne Naherholungsgebiet Hörndlwald für künftige Generationen ein für alle Mal erhalten bleibt. Danke an alle Unterstützerinnen und Unterstützer auf diesem langen Weg bis zu diesem wunderbaren Ergebnis", zeigt sich Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) über die heute vereinbarte Entfernung der Bebaubarkeit im Hörndlwald erfreut.
Ebenso glücklich ihr Stellvertreter Matthias Friedrich (SPÖ). "Ich möchte mich bei allen im Gemeinderat vertretenen Parteien für dieses Verhandlungsergebnis -,vor allem aber bei den Hietzingern und der Bürgerinitiative, die sehr deutlich kundgetan haben, wie Sie den Hörndlwald haben wollen, bedanken. Unzählige, oftmals unangenehme Gespräche und viel Überzeugungsarbeit waren notwendig, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Der Hörndlwald wird somit auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben und widmungsmäßig unter höchsten Schutz gestellt."
Auch auf Seiten der Neos ist man begeistert. „Wir freuen uns, dass die Umwidmung nun auf dem Weg ist und endlich festgehalten wird, dass die Fläche nicht verbaut und versiegelt werden darf. Gerade für eine Klimamusterstadt ist es wichtig, Waldstücke und Grünraum so weit wie möglich zu erhalten. Auch für die besorgten Bürger wird die formulierte Zusage der Stadt eine Erleichterung bedeuten“, so Johannes Bachleitner, Klubobmann der Hietzinger NEOS.
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