Neue Garagen für Hietzing?
Viel Wirbel um geplante "Volksgaragen"
Sollen an mehreren Standorten in Hietzing "Volksgaragen" gebaut werden? Die Meinungen dazu sind geteilt. Nun wurde sogar eine Petition eingereicht.
WIEN/HIETZING. In Hietzing bleibt kein Stein am anderen: In Lainz werden mehrere Wohnblocks gebaut. Rund um die Verbindungsbahn soll es mit Hochlage der Gleise, Schließung von Eisenbahnkreuzungen und einer 300 Meter langen Unterführung große Veränderungen geben. Und schließlich sorgt das Parkpickerl für leere Straßen und geändertes Mobilitätsverhalten.
So steigen etwa viele Lehrerinnen und Lehrer sowie Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter auf Öffis um, weil sie fürs Parken nicht bezahlen wollen. Dazu macht die maximale Parkdauer von zwei Stunden längere Besuche, genauso wie Ausflüge in den Lainzer Tiergarten oder nach Schönbrunn mit dem Auto schlicht unmöglich.
ÖVP für drei "Volksgaragen"
Um die Mobilität mit dem Auto auch in Parkpickerl-Zeiten zu gewährleisten, hat die ÖVP im Bezirksparlament einen Antrag auf neue "Volksgaragen" eingebracht: Sie sollen in Lainz, in Speising und im Hietzinger Zentrum gebaut werden. Eine Parkgarage soll bei der Stranzenbergbrücke gebaut werden.
„Viele, die für das Gemeinwesen arbeiten, stehen durchs Parkpickerl nun vor Herausforderungen", sagt Johanna Sperker (ÖVP). Die FPÖ hat den Antrag unterstützt: "Viele verlegen ihren Arbeitsplatz in andere Bezirke oder ins Umland. Garagen könnten dem entgegenwirken", erklärt Bezirksparteiobmann Georg Heinreichsberger.
Eine Petition wurde eingereicht
Gegen die Garagenpläne gibt es Widerstand: "Parkhäuser für Pendler und Touristen ziehen Autoverkehr in Wohngegenden", steht in einer Petition zweier Bürger, die nun im Rathaus eingebracht wird. Die "unnötigen Bauten" seien Hitzespeicher, dazu würden große Flächen versiegelt. "Hietzing darf nicht zum Parkplatz werden. Deshalb lehnen wir den Bau von Monstergaragen ab." Gefordert wird Verkehrsberuhigung sowie Anrainerparken an der U4, bei Schönbrunn und am Lainzer Tiergarten.
SPÖ, Grüne und Neos dagegen
Unterstützt wird die Petition von SPÖ, Grünen und Neos. "Die Verbauung zu kritisieren und zugleich die Versiegelung durch Garagen zu fordern – das passt nicht zusammen", sagt Matthias Friedrich (SPÖ). "Das ist ein verkehrspolitischer Rückschritt", ergänzt Marcel Höckner (SPÖ).
"Wir wollen nicht erneut Pendlerverkehr anziehen, sondern Öffis ausbauen und Pendler außerhalb der Stadt umsteigen lassen", sagt Christopher Hetfleisch (Grüne). Johannes Bachleitner (Neos) schließt sich an und ergänzt: "Das jahrelange Ärgernis als Gratisparkplatz ist durch das Parkpickerl beendet. Es wäre Wahnsinn, nun Parkhäuser zu betonieren, wo für die Bewohner bereits ausreichend Platz vorhanden ist.“ Wie geht es mit den Garagenplänen weiter? Die BezirksZeitung wird darüber berichten.
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