Wien-Wahl
FPÖ Hietzing mit Parkplätzen, Ortsbild und S-Bahn als Themen

- Georg Heinreichsberger ist FPÖ-Spitzenkandidat für die Hietzinger Bezirksvertretungswahl.
- Foto: FPÖ Wien
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Georg Heinreichsberger ist FPÖ-Spitzenkandidat für die Hietzinger Bezirksvertretungswahl 2025. Im Interview stellte er sich den Fragen von MeinBezirk.
WIEN/HIETZING. Georg Heinreichsberger, Bezirksparteiobmann der FPÖ Hietzing, besetzt seit der vergangenen Wien-Wahl 2020 das einzige Mandat der Freiheitlichen im Bezirksparlament. Im Interview mit MeinBezirk spricht der gebürtige Hietzinger über den Verkehr, Anrainerparken, die Altgasse – und über seine Ideen für die Zukunft.
Was hat die FPÖ Hietzing in den vergangenen Jahren erreicht?
GEORG HEINREICHSBERGER: Worauf ich sehr stolz bin, ist, dass wir es gemeinsam mit einer Bürgerinitiative geschafft haben, die ursprünglich geplante fünfspurige Westein- und ausfahrt in Auhof zu verhindern. Zuerst hat es ja seitens der Stadt Wien geheißen, die Nikolaibrücke in Penzing wäre nicht mehr sanierbar, das könne man sich nicht leisten. Jetzt, nach rund einem Jahr Bauzeit, ist die Brücke saniert und man hat es sich doch leisten können. Und wir haben heute Gott sei Dank die gleiche Ausgangssituation wie vorher und damit eine Kaltluftschneise vom Lainzer Tiergarten in die Stadt.

- Parteiübergreifend leiteten einst die Bezirkspolitiker die Neugestaltung der Altgasse in die Wege – jedoch ohne die FPÖ Hietzing. (Archiv)
- Foto: BV Hietzing
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Als die Neugestaltung der Altgasse in der Bezirksvertretung beschlossen wurde, war die FPÖ Hietzing die einzige Gegenstimme. Was halten Sie jetzt, nach der Fertigstellung, von der neuen Altgasse?
Wenn ich mir die neue Altgasse ansehe, schaut sie auf den ersten Blick sehr kommod aus. Wenn ich aber hinter den Vorhang schaue, überwiegen die Nachteile den Vorteilen. Rund 70 Parkplätze sind durch die Umgestaltung verloren gegangen und die Kosten, die den Bezirk sehr belasten, belaufen sich derzeit auf fast 8 Millionen Euro. Ich glaube auch, dass diese Bäume, so schön sie sind, nicht ideal sind, dort ein günstiges Klima im Sommer zu erhalten. Ich hätte mir etwas anderes vorgestellt. Ich habe einen Antrag in der Bezirksvertretung eingebracht, dabei ging es um sogenannte fliegende Gärten. Das sind begrünte Netze, die für Schatten und Abkühlung sorgen. Dadurch wären auch weniger Parkplätze verloren gegangen.
Radeln in der Auhofstraße
Auch beim Vorhaben, die Auhofstraße zur Fahrradstraße zu machen, waren Sie die einzige Gegenstimme. Warum?
Das, was mir am meisten aufgestoßen ist, ist die Umdrehung der Einbahn zwischen Steckhovengasse und Fleschgasse. Das wird dazu führen, dass sich künftig der Verkehr in die Hietzinger Hauptstraße verlagert. Und dann staut es sich bis zum Anna-Strauss-Platz oder sogar bis zur Kennedybrücke. Man muss auch bedenken, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schulen in der Auhofstraße und Hietzinger Hauptstraße führen. Die Auhofstraße ist außerdem schon heute eine 30er-Zone mit Aufdoppelungen und eine der sichersten Straßen Hietzings. Und es gibt bereits jetzt die Möglichkeit für Fahrradfahrer in beide Richtungen zu fahren.

- Auf dieser Strecke in der Auhofstraße wird die Fahrradstraße errichtet.
- Foto: Mobilitätsagentur Wien
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Bewohnerinnen und Bewohner fordern, zusammen mit dem Bezirk, im Bereich Lainzer Straße in Alt-Hietzing Anrainerparkplätze. Was halten Sie davon? Wo fehlt es sonst noch an Parkplätzen?
Es gibt extreme Parkplatzprobleme entlang der U4 bei der Sankt-Veit-Gasse, Hügelgasse und Braunschweiggasse. Und die Situation wird durch die Fahrradstraße noch erschwert werden. Denn auch in der Auhofstraße werden Parkplätze wegfallen. Und durch die neugestaltete Altgasse verlieren wir in Alt-Hietzing noch einmal Stellplätze. Anrainerparkplätze würden in diesem Bereich für eine gewisse Erleichterung sorgen, weil ja nur Hietzinger hier stehen bleiben dürften. Es braucht meiner Meinung aber auch Stellplätze ausschließlich für jene Anrainer, die unmittelbar dort wohnen, wo es einen Mangel gibt.

- Die FPÖ Hietzing kämpft gegen Parkplatzverlust. (Symbolbild)
- Foto: Michael Fousert/Unsplash
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Ortsbildschutz und S-Bahn-Ring
Zum Thema Verbindungsbahn: Kämpfen Sie ebenfalls gegen die von den ÖBB geplante Hochtrasse?
Ja, eine Tieferlegung der Bahn statt der Betonhochtrasse fordert die FPÖ Hietzing schon seit 2017 auf Wiener Gemeinderatsebene. Ebenso bin ich für eine gemeinsame Station der Verbindungsbahn mit der U4 bei der Station Unter St. Veit. Jetzt bekommen wir die Station in der Hietzinger Hauptstraße, da müssen die Fahrgäste wieder zur U4 runtergehen. Und eine direkte Verbindung der S45 mit der S80 zu einem echten S-Bahn-Ring mit einem Bahnhof Penzing.

- Ein S-Bahn-Ring mit zwei Linien begrüßen die meisten Wienerinnen und Wiener. Die geplante Streckenführung über den Bahnhof Hütteldorf kritisieren jedoch mehrere Hietzinger Fraktionen.
- Foto: ÖBB/Berwanger
- hochgeladen von Lisa Kammann
Was wollen Sie umsetzen, wenn Sie in die nächste Bezirksvertretung gewählt werden? Wofür werden Sie sich einsetzen?
Ein S-Bahn-Ring, der direkt über den Bahnhof Penzing führt, bleibt weiterhin ein wichtiges Thema für mich. Diese Streckenführung hätte ein enormes Potenzial, jene Menschen, die heute mit dem Auto in die Stadt fahren, aufzufangen. Auch für die Hietzinger wäre dies essenziell. Das zweite ist maßvolle Parkplatzgestaltung ohne Vernichtung von Parkplätzen in Gebieten mit hohem Stellplatzdruck. Ein weiteres großes Anliegen ist, dass die Kennedybrücke neugestaltet wird. Ich bin für eine teilweise Überplattung des Wientals. Durch diese zusätzliche Fläche könnten mehr Parkplätze geschaffen werden, die in Alt-Hietzing verloren gegangen sind. Dann wäre auch eine Verkehrsberuhigung von der Maxingstraße bis zur Lainzer Straße möglich. Die FPÖ Hietzing setzt sich auch für eine Verlängerung der U4 nach Auhof ein.

- Eine Neugestaltung der Kennedybrücke ist regelmäßig im Gespräch.
- Foto: Manfred Helmer
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Welche weiteren Ziele haben Sie?
Ein großes Anliegen ist der Ortsbildschutz. Wenn ich durch den Bezirk gehe, sehe ich, dass überall alte Häuser abgerissen werden. Viele davon sind erhaltungswürdig. Das passiert immer noch, trotz der Bauordnungsnovelle, die Gründerzeithäuser besser schützen soll. Nachdem das Don-Bosco-Haus in der Sankt-Veit-Gasse abgerissen wurde, entsteht jetzt dort ein riesiger Betonblock mit über 16 Metern Höhe, von den Grünflächen sind nur mehr 25 Prozent übrig. Das passt in ein Cottage-Viertel nicht hinein. Deshalb werde ich nach der Wahl eine Ortsbildschutzkommission für Hietzing fordern.
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