Grünen-Interview
"Wir wünschen uns mehr Zusammenarbeit für Hietzing"

- Christopher Hetfleisch geht für die Grünen Hietzing ins Rennen.
- Foto: Grüne Hietzing
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Grünen-Spitzenkandidat Christopher Hetfleisch spricht im MeinBezirk-Interview über seine Ideen für mehr Lebensqualität im Bezirk.
WIEN/HIETZING. Christopher Hetfleisch ist seit 2020 Klubobmann der Grünen Hietzing und Spitzenkandidat auf der Bezirksliste. Im Interview mit MeinBezirk fordert er eine bessere Zusammenarbeit im Bezirk ein und berichtet über die Zukunftspläne der Hietzinger Grünen.
Sie sind seit 2020 Bezirksrat und Hietzinger Klubobmann der Grünen. Was haben Sie seitdem im Bezirk erreicht?
CHRISTOPHER HETFLEISCH: Wir haben es zum Beispiel geschafft, dass 2023 der Schulvorplatz vor der Volksschule in der Auhofstraße verkehrsberuhigter wurde. Jetzt gibt es dort breitere Gehsteige und Sitzgelegenheiten. Einen Trinkbrunnen hätten wir uns auch dort gewünscht, der ist aber nicht gekommen. Ähnliche Pläne haben wir für andere Schulen vorgeschlagen, zum Beispiel bei der Volksschule "Am Platz". Hier ist trotz angenommenen Antrags bis heute die Umgestaltung nicht umgesetzt. Die Realisierung von Vorhaben ist im Bezirk oft ein bisschen wie Stückwerk. Da heißt es, dranzubleiben.
Woran scheitert es Ihrer Meinung nach, dass manche Ideen nicht vollständig oder gar nicht umgesetzt werden?
Manchmal liegt die Zuständigkeit bei der Stadt Wien oder beim Bund. Aber ich glaube, im Kern fehlt es an Zusammenarbeit im Bezirk. Nehmen wir das Beispiel Jugendarbeit. Die muss Hietzing vom eigenen Budget finanzieren, das ist eine große Last. Es war deshalb geplant, dass Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP, Anm.) mit Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos, Anm.) über den Bedarf für ein Jugendzentrum und Finanzierungsmöglichkeiten spricht. Zu einer Lösung ist es nicht gekommen, jetzt schiebt der eine dem anderen die Schuld zu. Wir Grünen wären gerne mehr eingebunden bei Themen wie diesen. Wir wünschen uns mehr Gespräche, gemeinsam mit allen Fraktionen. Wenn wir unsere Ressourcen bündeln und alle zusammenarbeiten würden, könnten wir stärker für die Interessen der Hietzinger einstehen.
Jugendzentrum und belebte Grätzl
Es braucht also ein Jugendzentrum in Hietzing? Es gab dazu ja eine Bedarfsanalyse…
Die Analyse, die auf unsere Anregung hin erstellt wurde, zeigt, dass der Bedarf für ein Jugendzentrum da ist. Es gibt derzeit Räumlichkeiten von Streetwork Hietzing, die auch als eine Anlaufstelle für Kinder dienen. Die Arbeit der Streetworker findet aber hauptsächlich im öffentlichen Raum statt, wie in Parkanlagen. Wir brauchen ein Jugendzentrum, das den Kindern und Jugendlichen mehrere Möglichkeiten bietet.
Für welche weiteren Projekte werden sich die Grünen Hietzing in Zukunft einsetzen?
Einer unserer Schwerpunkte wird weiterhin sein, dass wir jedes Grätzl beleben wollen. Wir setzen uns dafür ein, dass es in jedem Bezirksteil einen Platz gibt, wo sich die Menschen treffen und gemütlich zusammensitzen können. Es braucht Orte, wo es grün und schattig ist, wo man sich gerne aufhält.

- Jugendliche im Bezirk wünschen sich einen eigenen Raum mit vielen Nutzungsmöglichkeiten. (Symbolfoto)
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Lisa Kammann
Wo könnten diese Plätze im Grätzl sein?
In Hacking gibt es noch gar kein Grätzlzentrum. Wir stellen uns einen Platz in der Auhofstraße vor der Bäckerei Schwarz vor. In Speising gibt es einen kleinen Platz neben der VHS. Es wäre naheliegend, dort einen kleinen Park zu errichten. In Ober St. Veit wünschen wir uns eine Begegnungszone am Wolfrathplatz. In Unter St. Veit setzen wir uns unter anderem für den Erhalt der ehemaligen Don-Bosco-Wiese ein. In Lainz möchten wir den Lainzer Platz aufwerten und in Alt-Hietzing soll endlich der Vorplatz vor der Volksschule "Am Platz" autofrei werden.
Mehr Sportanlagen
Auch Sport ist ein wichtiges Thema für Sie. Woran mangelt es genau?
Es fehlt an Sporteinrichtungen aller Art. Es braucht mehr Ballspielplätze für Kinder und Jugendliche. In der Sportanlage in der Linienamtsgasse könnte man zum Beispiel einen kleinen, zusätzlichen Kunstrasenplatz errichten. Die Sporthalle in der Altgasse ist so in die Jahre gekommen, dass die Handballer ab 11 Jahren vom Verein Westwien nicht mehr hier spielen können. Auch die Badminton- und Volleyballspieler können nicht mehr im Bezirk trainieren. Leider kommt Hietzing im Wiener Sportstätten-Entwicklungsplan „Sport.Wien.2030" noch nicht vor.

- Christopher Hetfleisch wünscht sich mehr Ballspielplätze für Kinder.
- Foto: Joshua Choate/Pixabay
- hochgeladen von Lisa Kammann
Woran liegt das?
Meiner Meinung nach könnte sich die ÖVP Hietzing mehr für zusätzliche und modernere Sportstätten einsetzen. Auf mehreren Grundstücken, die dem Bund gehören, ist Potenzial vorhanden. Zum Beispiel in der Linienamtsgasse oder bei der Maria-Theresien-Kaserne. Dort gibt es einen Sportplatz, der derzeit brach liegt und nicht genützt werden kann. Die ÖVP Hietzing könnte hier aktiv werden.
Verkehrskonzept für Hietzing
Welche weiteren Themen werden die Grünen Hietzing künftig beschäftigen?
Es braucht mehr Kulturangebote im Bezirk. Wir haben keine einzige Bühne, keinen Kulturszene-Treff und kein Kino. Wir werden uns auch weiterhin für ein umfassendes Verkehrskonzept für den Bezirk einsetzen. Bereits seit 2015 fordern wir eine Begegnungszone zwischen Kennedybrücke, Dommayergasse und die Maxingstraße. Öffentliche Verkehrsmittel sollten ausgebaut werden, so sollte der Takt der Straßenbahnlinie 60 verdichtet werden. Für den Ortskern Speising und die umliegenden Gassen wollen wir eine Ortsbild-Schutzzone, und der Napoleonwald muss vor Verbauung geschützt werden. Auch die Wirtschaft im Grätzl möchten wir weiterhin fördern.

- Immer wieder Thema im Bezirk: eine neue Verkehrsorganisation der Hietzinger Hauptstraße von der Kennedybrücke bis zum Anna-Strauss-Platz.
- Foto: Alois Fischer
- hochgeladen von Lisa Kammann
Bei der vergangenen Wahl haben die Grünen im Bezirksparlament ein Mandat dazu gewonnen. Rechnen Sie wieder mit einem Stimmenzuwachs? Was ist Ihr Ziel für die Wahl?
Unser Ziel ist es, die zweitstärkste Partei in der Bezirksvertretung zu werden. Das würde unsere Gestaltungsmöglichkeiten vergrößern. Wir konnten in den vergangenen fünf Jahren zeigen, dass wir im Bezirk anpacken und an Lösungen für alle Bewohner interessiert sind – nicht nur für eine bestimmte Klientel. Ich glaube deshalb, dass wir an Stimmen dazugewinnen werden.
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