Lainzer Teich: Ärger über vermodernden Stamm
Ein umgefallener Baum, der ewig nicht weggeräumt wurde, erzürnt so manchen Anrainer.
HIETZING. In den Lainzer Teich, gleich beim Lainzer Tor, ist ein Baum hineingefallen, den niemand wegräumen will. Außerdem soll der Lainzerbach im Zuge der Trockenlegung in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
Der Stamm ist bereits im Frühjahr bei einem Sturm abgebrochen und in den Uferbereich gestürzt. Seither liegt er dort.
Das bekümmert den Anrainer Walter G. Er beklagt den "schlechten Eindruck, den Gäste von unserer schönen Stadt bekommen, wenn sie im Nahebereich des Lainzer Tiergartens auf ins Wasser gefallene Baumstämme stoßen". Außerdem sorgt er sich um die in der warmen Jahreszeit häufig am Ufer anzutreffenden Fischer, "deren Angelhaken leicht in diesem Baumstamm hängen bleiben können". Die Ursache für den Schlamm im Lainzerbach verortet er im Geldmangel: "Die haben unseren Teich trockengelegt, dann damit begonnen, den Schlamm auszubaggern, bis ihnen das Geld ausging", sagt er. "Dann haben sie aufgehört und das Wasser wieder eingelassen."
Die für die Wiener Gewässer zuständige MA 45 versucht auf Anfrage, die Wogen zu glätten: Man versuche nicht nur beim Lainzerbach, sondern auch beim Lainzer Teich eine Renaturierung zu erreichen und freue sich grundsätzlich auch über im Wasser verrottende Bäume. Diese würden ein einzigartiges Ruhegebiet für die im Lainzer Teich lebenden Enten und eine ideale Laichzone für die Fische darstellen, so ein Sprecher. Außerdem sei die Wasserfläche bei Weitem groß genug, um den Fäulnisprozess unbeschadet zu überstehen.
Entfernung wird geprüft
Der betroffene Baum sei sehr groß. Man sei gerade dabei, die weitere Vorgangsweise zu planen. Eventuell würde der Baum trotz positiver Aspekte dann doch entfernt werden.
Nicht alle Anrainer ärgert der im Wasser liegende Baumstamm. Spaziergängerin Irene K., die mit ihrem Hund täglich aus Lainz bis zum Lainzer Teich wandert, freut sich nicht nur darüber, sondern auch über das Schilf im Uferbereich.
"Ich liebe die Ruhe und den Frieden, der in der Grünoase entlang des Lainzerbachs für Mensch und Tier gegeben ist", sagt sie. Renaturierung findet sie gut. Diese sei "sicher der richtige Weg, gerade in Zeiten zunehmender Verbauung allerorts". Die Meinungen zum Teich sind also geteilt.
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