Neuer Vorplatz: Wird Schönbrunn jetzt schöner?
Der Umbau des Schönbrunner Vorplatzes startet bald. Der Bezirk ist nach wie vor mit den Plänen unzufrieden.
HIETZING. Die letzten Bewilligungen sind nun da und die Ausschreibung für das Großprojekt kann starten. Schönbrunn bekommt ein neues Vorfeld. Nach der Ausschreibungsphase, die etwa zwei bis drei Monate dauert, wird die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) einen detaillierten Zeitplan veröffentlichen, um, wie es vonseiten der Pressestelle heißt, "zügig das Projekt umzusetzen".
Eigentlich hätte der Startschuss für die Bauarbeiten zum neuen Schönbrunn-Vorplatz schon fallen sollen. Doch die geplante Begrünung des Daches und Proteste gegen das Projekt hatten den ursprünglich für 2016 geplanten Start verzögert. Doch nun steht fest: In der ersten Bauphase werden ein Bus-Terminal mit 52 Stellplätzen und ein Arrival-Center für Touristen gebaut, in der zweiten Phase wird Platz für rund 240 Pkws geschaffen. Außerdem wird der Vorplatz begrünt, Photovoltaikanlagen installiert und Ladestationen für Elektroautos wird es auch geben.
Blick auf das Schloss
Neben der "Serviceorientierung für ankommende Gäste", wie es seitens der SKB heißt, wurde besonders darauf geachtet, dass der Blick auf das Schloss Schönbrunn in Zukunft nicht mehr durch unzählige Reisebusse verstellt ist. Direkt vor dem historischen Gebäude soll es keinen Parkstreifen mehr geben.
Einen besseren ersten Eindruck will das Schloss in Zukunft auch bei Besuchern machen, die mit der U4 anreisen. Der schmale Weg von der U-Bahn-Station Schönbrunn zum Schloss ist alles andere als beschaulich. Unzählige Touristen und Schlossbesucher werden auf engstem Raum zu ihrem Ziel geleitet. Mehr Platz lautet die Devise. Der Weg wird neu gestaltet, samt Sitzgelegenheiten und Wegweisern. Gegen das kahle Grau sollen Pflanzen helfen. Auch der Schandfleck Lärmschutzmauer soll beseitigt werden. Statt der unschönen Mauer werden Bäume gepflanzt.
Kritik aus dem Bezirk
Bezirkschefin Silke Sobald (ÖVP) ist mit den Plänen nicht ganz zufrieden. "Der Aufschrei des Bezirks und einer Reihe von Fachleuten, Architekten und Stadtplanern hat dazu geführt, dass die ursprünglich angedachten Pläne zumindest abgeändert wurden.", so Büroleiter Michael Mertl. Als Bezirk habe man erkämpft, dass die Option einer Tiefgarage nach wie vor in der Flächenwidmung verankert sei. "Das Projekt insgesamt wird dem Weltkulturerbe Schönbrunn nach wie vor nicht gerecht. Umgesetzt wird leider eine bessere Autobahnraststätte. Der Bezirk hätte sich für eines der bedeutendsten Kulturgüter Österreichs eine adäquate und zukunftsorientierte Gestaltung gewünscht."
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