DURCHZUGSVERKEHR WIRD UNERTRÄGLICH

300 Brummis belasten Obernalb

Genervte Obernalber kämpfen gegen Lärmbelastung und für wirksame Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.

OBERNALB (jm). „Mit der Zunahme des Schwerverkehrs, der sich auf der nur fünf Meter breiten Straße durch Obernalb wälzt, hat die Lärmbelastung in den letzten Jahren einen unzumutbaren Wert erreicht“, stellt der Obernalber Biologieprofessor Gerald Dick fest. Wenn vor den Kurven heruntergebremst und dann wieder Gas gegeben wird, erreicht der Motorenlärm Spitzenwerte.

Lärmbelastung & Klimaschutz

„Mir fehlen wirksame Klimaschutz-Maßnahmen, mit denen die Verursacher der Treibhausgase in die Schranken gewiesen werden“, bemängelt Dick und führt an, dass sich der LKW-Verkehr in den letzten zwanzig Jahren bereits verdoppelt hat. Hauptverursacher sind die 50 Tonnen schweren Holztransporter. Sie werden durch die geplante Betriebserweiterung der Firma Maresch in Zukunft um geschätzte 20 Prozent zunehmen, befürchtet der umweltbewusste Obernalber.

70er-Aufhebung unverständlich

Ziemlich verärgert ist Gerald Dick über die Aufhebung einer 70er-Beschränkung 200 Meter vor der Ortstafel. „Das löst doch beim Autofahrer nur eines aus: Jetzt kann ich wieder schneller fahren. Die freie Strecke verleitet zum Beschleunigen, sodass die meisten mit überhöhter Geschwindigkeit in den Ort rasen“, so Dick. Ein Ansuchen an die Bezirkshauptmannschaft, die Aufhebung der 70er-Beschränkung direkt bei der Ortstafel anzubringen, wurde abgelehnt. „Der Verkehrsreferent des Landes wird eine neuerliche Erhebung der Verkehrssituation durchführen“, erklärte dazu Bezirkshauptmann Andreas Strobl. Bürgermeister Helmut Koch kann sich eine Lösung im Zuge der Ortstafelversetzung vorstellen. Sie soll auf Höhe des ersten Obernalber Hauses kommen.

300 40-Tonner an Werktagen

„Obernalb ist für den Durchzugsverkehr nicht geeignet“, stellt der Wahl-Obernalber Thomas Resch fest. „Die 40-Tonner fahren für die schmale Ortsstraße viel zu schnell. Die ersten donnern schon um 4:30 Uhr durch den Ort und an Werktagen sind es bis zu 300 Schwerfahrzeuge.“ Resch weist auch auf den volkswirtschaftlichen Schaden hin, welche die Brummis anrichten. „Ich habe gesehen, wie die Kanaldeckel der Ortsstraße in den letzten fünf Jahren zweimal neu einbetoniert werden mussten.“

30 km/h-Beschränkung

Die betroffenen Obernalber schlagen eine 30km/h-Beschränkung im Bereich der Kurven und Engstellen vor, die aber auch kontrolliert werden müsste. „Ich halte den 30er für unbedingt notwendig, alleine wegen des Zebrastreifens beim Kindergarten. Den sieht ein LKW, der von Retz kommt, zu spät und kann nicht mehr stehen bleiben. Ein Wunder, dass da noch nichts passiert ist“, so Resch.