Streitthema
Die dicken Brummer sind wieder auf dem Vormarsch

- Schon 41,7 Prozent der neuzugelassenen Autos im Bezirk sind SUVs.
- Foto: Lawugger
- hochgeladen von Matthias Lawugger
Sport Utiliti Vehicle (SUV) sowie Geländewagen gelten als die Energieverbraucher und seien laut Kritikern besonders schlecht für das Klima. Das hält aber viele Menschen im Bezirk nicht davon ab, sich einen zuzulegen.
HOLLABRUNN/BEZIRK. Jetzt sind sie da, die neuesten Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Neuzulassungen von PKW in Niederösterreich. Und sie zeigen einen deutlichen Trend. Seit dem Jahr 2015 hat sich der Anteil der umstrittenen Modelle hierzulande verdoppelt. Im Bezirk Hollabrunn betrug der Anteil an SUVs, die neu zugelassen wurden, im abgelaufenen Jahr 42,7 Prozent. Das freut nicht alle.
Schwere Spritfresser
"Auch bei Elektro-Autos haben SUV einen höheren Verbrauch. Die großen SUV haben eine größere Batterie, was die Umweltbilanz verschlechtert. Und je schwerer ein Auto ist, umso größer ist der Reifenabrieb, was wiederum die Belastung durch Mikroplastik erhöht", meint etwa Lina Mosshammer vom Verkehrsclub Österreich. Aber sind die schweren Fahrzeuge wirklich so schlecht wie ihr Ruf? Wir haben bei Autohändlern im Bezirk nachgefragt.
Kundenwunsch
Der erfahrene Autoverkäufer und Markenleiter Christoph Winter weis um die Wünsche der Kunden. So werden nach seiner Einschätzung zwei wesentliche Dinge an den größeren Fahrzeugen geschätzt: die gute Übersicht im Straßenverkehr vermittelt ein sicheres Gefühl und die Höhe der Autos erleichtert das Ein- und Aussteigen.
Die Kritik wegen höherer Energieverbräuche und Umweltschädigung können Autohändler nicht nachvollziehen. "Sehr viele SUVs sind heute auf Plattformen von Klein- und Mittelklassefahrzeugen aufgebaut"
, erklärt ein Hollerbrunner Autohändler.
Familienautos
Der Verkaufsberater eines bekannten Weinviertler Autohauses mit Filiale in Hollabrunn, Stefan Kmosko, weist noch auf einen weiteren Kaufgrund für große Autos hin. Die früher beliebten Vans wurden durch die SUVs abgelöst. Sie wurden damit zum Familienauto erster Wahl. Mit mehreren Kindern braucht man einfach mehr Platz. "Wenn dann übermotivierte Aktivisten gegen SUVs demonstrieren, richten sie sich überwiegend gegen Familienautos. Wenn dann bei größeren Autos die Luft aus den Reifen gelassen wird, ist das weder lustig noch ungefährlich." spricht sich der Vertriebsexperte gegen radikale Protestaktionen aus.
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