Saisonstart in Felling

Heuer 110-jähriges Bestandjubiläum

Die Erlebnis Perlmutt Manufaktur am Rande des Nationalparks Thayatal feiert heuer ein besonderes Bestandsjubiläum. Am 19. Mai darf wieder geöffnet werden.

FELLING. Ob Innenausstattungen für die Luxus-Jets der Superreichen oder edle Knöpfe für die führenden Modemarken der Welt: Die RM Perlmuttdesign GmbH gehört zu den versteckten Nischenplayern am Weltmarkt und hat sich mit hochwertigen Perlmutt-Produkten einen Namen gemacht.

Ausflugsziel

Erzeugt werden sie in Felling. Der Ort liegt am Rande des Nationalparks Thayatal und unweit von Hardegg, der kleinsten Stadt Österreichs. Mit der Erlebnis Perlmutt Manufaktur betreibt das Unternehmen zudem ein bekanntes Ausflugsziel.
Heuer feiert der rekordverdächtige Familienbetrieb sein 110- jähriges Bestandsjubiläum und ist damit die vermutlich älteste Knopffabrik der Welt. Zudem handelt es sich um die letzte Perlmutt- Manufaktur in Österreich und eine der letzten drei in Europa.

Erfolgsgeheimnis liegt in der Qualität

Warum der Familienbetrieb überlebt hat und erfolgreich ist? „Wir liefern beste Qualität“, sagt Firmenchef Rainer Mattejka. Das beginne schon beim Einkauf. Nur die hochwertigsten Muscheln werden aus Zuchtfarmen in Indonesien und Australien importiert.
In Felling werden daraus vor allem Knöpfe erzeugt, die doppelt so dick wie jene der asiatischen Billigkonkurrenz und somit bruchfest sind. Dazu kommt der Trend weg von Kunststoff-Knöpfen zum Naturprodukt. Denn das schillernde Perlmutt wird aus der innersten Schalenschicht bestimmter Muscheln und Schnecken gewonnen und besteht vor allem aus Calciumcarbonat, einer Art Kalk.

Start in die neue Saison am 19. Mai 2021 geplant

Die RM Perlmuttdesign GmbH hat insgesamt drei Standbeine. Einerseits werden pro Jahr im Schnitt 8 Millionen Perlmutt-Knöpfe vor allem für weltweit tätige Modemarken produziert. Andererseits wächst das Luxus-Segment. Hier werden nicht nur die Schriftzüge der Bösendorfer Klaviere gefertigt. Auch die Innenausstattungen von Privatjets, Yachten oder Kreuzfahrtschiffen werden mit Fellinger Perlmutt-Produkten individuell veredelt.
Als drittes Standbein gilt die bekannte Erlebnis Perlmutt Manufaktur, die pro Saison rund 13.000 Besucher anzieht. Hier erfährt man alles über die Perlmutt-Produktion. Dazu gesellen sich eine Café-Lounge samt Shop und ein Abenteuer-Spielplatz. Der Saisonstart des NÖ-Card-Betriebes ist am 19. Mai - etwaige kurzfristige Änderungen und Öffnungszeiten sind auf www.perlmutt.at zu finden.

Neue Produktionslinie & Modernisierung der Ausstellung

„Wir sind im Corona-Jahr 2020 mit einem blauen Auge davongekommen“, blickt Rainer Mattejka auf das herausfordernde Jahr zurück. Die Produktion sei eingebrochen. Es wurden nur 1,2 statt 8 Mio. Knöpfe produziert. Die Besucherzahl hätte sich halbiert. „Wir blicken aber positiv in die Zukunft“, sagt der Firmenchef anlässlich des 110-jährigen Jubiläums und hat neue Ideen.

"Abfall" anderwertig verwenden

So tüftelt er an einer nachhaltigen Produktionslinie. Dabei werden die Perlmutt-Produktionsabfälle – im Schnitt etwa eine Tonne pro Jahr – in unterschiedliche Stärken zerrieben und weiterverwendet. Derzeit laufen vielversprechende Testanwendungen der schillernden Perlmutt-Brösel für Deko-Artikel, Möbel und Fassaden mit Partnerfirmen. „Bis 2025 wollen wir somit gar keinen Abfall mehr produzieren“, freut sich Mattejka.

Photovoltaik und E-Tankstelle

Ab 2022 soll auch die bisherige Ausstellung in der Erlebnis Perlmutt Manufaktur von seiner Frau Anita Mattejka modernisiert und komplett neu aufgestellt werden. Bis dahin soll zudem eine neue Photovoltaikanlage samt E-Tankstelle für Autos und Radfahrer in Betrieb gehen, um den Weg der Nachhaltigkeit weiter zu gehen.
Seit 2005 wurde weit über 1 Million Euro in den Standort Felling investiert. Erst 2019 wurden der Shop- und Außenbereich neu angelegt. Mehr auf www.perlmutt.at