Klimakrise durch Verbauung
Hollabrunn: Stop Wohnbau auf grüner Wiese
40 Quadratkilometer (kurz km²) werden pro Jahr "verbraucht", Georg Ecker appelliert an die Landesregierung.
BEZIRK. Über die fortschreitende Zersiedelung des Landes wird seit Jahrzehnten diskutiert. Mittlerweile könnten alle Österreicherinnen und Österreicher in bereits bestehenden Einfamilienhäusern untergebracht werden und trotzdem wird weiter Bauland gewidmet. Außerdem werden neue Einkaufszentren auf grünen Wiesen errichtet. Die fortschreitende Versiegelung trägt zur Klimakrise bei.
Appell an Land
Versiegelter Boden nimmt kein Wasser mehr auf und absorbiert mehr Wärme. Wo also viel Fläche versiegelt ist, steigt die Temperatur.
"Man fragt sich: Wieso wird Grünland zu Bauland? Wieso steigt der Preis für Grund und Boden? Angebot und Nachfrage sind die treibende Kraft. Die Hintergründe sind teilweise nicht nachvollziehbar und die Erläuterungen unverständlich",
appelliert Georg Ecker, Grüne Gemeinderat und Landtagsabgeordneter an die Landesregierung: „Das Land NÖ muss den Gemeinden endlich strenge Vorgaben auferlegen. Insbesondere hochwertiges Ackerland, so genannte Hunderterböden dürfen nicht mehr versiegelt werden, sonst ist unsere Ernährungssicherheit in Gefahr.“
Auswirkungen auf Hollabrunn
Das rasche Wachstum habe laut Ecker auch Auswirkungen auf Hollabrunn, die nicht absehbar seien: Deutlich mehr Verkehr, hohe Infrastrukturkosten bei Wasser/Abwasser und mehr Versiegelung, durch die Folgen von Extremwetterereignissen verstärkt werden.
Normales Wachstum
Bürgermeister Alfred Babinsky relativiert diese dargestellte Prognose:
"Seit 2002 stieg die Bevölkerung um 11,19 Prozent auf aktuell 12.100 Einwohner. Wenn ich hoch schätze wäre meine prognostizierte Steigerung bis 2025 maximal 1.000 Personen. Der Wohnbau in der Stadt Hollabrunn ist das normale Wachstum und keine explosionsartige Steigerung."
Babinsky möchte eine Abwanderung von Hollabrunnern verhindern.
Regierungsprogramm
40 km² werden jährlich in Österreich verbraucht, dabei sollen es laut Regierungsprogramm bis 2030 nur noch 9 km² pro Jahr sein. Man darf gespannt sein, ob es eingehalten werden kann.
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