Dürre, Sturm, Schnee und Schädlinge setzen dem Wald zu
Ideen für die Zukunft des Waldes sind gefragt
Hollabrunn Bezirk (mh) - Dem Wald geht es, gelinde gesagt, bescheiden. Wer einen Spaziergang durch unsere Wälder macht, dem kann es nicht entgehen, dass der Bestand an Bäumen schwere Schäden erlitten hat.
Zwei Jahre Dürre, enorme Temperaturen, sowie Sturm- und Winterschäden bereiteten der Borkenkäferplage die Basis für seine massive Ausbreitung. Nicht das dies an sich schon genug war, wurden die Laubbäume im Wald, durch das Eschentrieb- und Buchensterben reihenweise dezimiert. Damit sind die Säulen des Waldes nachhaltig geschädigt.
Befragt man die Experten und Verantwortlichen zum Thema Waldschäden und Zukunft des Waldes, zeichnen diese eine düstere Prognose. Im Gespräch mit dem Verantwortlichen der BH Hollabrunn, Herr Rupert Klinghofer, stellte dieser fest, dass aufgrund der viel zu hohen Temperaturen im Frühjahr zum einen die Borkenkäfer eine Schädlingsgeneration mehr hervor bringen und dass durch die extreme Hitze im Sommer, die Bäume keinerlei Schutzmechachnismen mehr aufweisen können, um sich gegen den Schädling zu wehren. Zusammen mit dem vielen, nicht zeitgerecht weg räumbaren Schadholz, eine ideale Vermehrungsgrundlage für den Käfer. Ein einziges Borkenkäferweibchen kann während eines Jahres (4 Generationen statt bisher 3), 160.000 weibliche Nachkommen zeugen!
Stadtrat Karl Riepl aus Hollabrunn ist als Verantwortlicher mit einem weiteren Problem konfrontiert. Die extrem hohem Temperaturen in den Sommern stellen die eigentlich robusten Laubbäume vor große Probleme. Zusammen mit dem ausbleibenden Niederschlägen während dieser Jahreszeit, beginnen mittlerweile diese Riesen des Waldes, abzusterben, da sie anfällig für Krankheiten werden. Das Eschentriebsterben hat es bereits zu trauriger Popularität im Bezirk gebracht und das Buchensterben folgt diesem nun nach. Selbst die Eichen in unseren Wäldern sind nicht verschont geblieben und es gibt erste Anzeichen, dass auch bei ihnen ein Kahlschlag droht.
Eine weitere bedrohliche Wechselwirkung ist, dass durch die nun entstandenen, großen freien Flächen in den Wäldern, stürmische Großereignisse (Gewitter) eine Angriffsfläche haben, ihr zerstörerisches Werk auszuüben. Und da Gewitterstürme durch die im Sommer größere Hitze mehr an Stärke gewinnen, ist eine alte Weisheit.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bei gleichbleibendem Wetterprofil über die Jahre, dass es zu nachhaltigen Veränderungen beim Baumbestand und dadurch auch in der Tierwelt kommen wird. Wie man dieser Veränderung entgegen wirken und wie man den derzeitigen Bestand schützen kann, ist Gegenstand der Forschung.
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