Ärztemangel Hollabrunn
Kein Lungenfacharzt mit Kassenvertrag

Geschlossen - Gemeinderat Bernhard Wagner setzt sich für eine rasche Nachbesetzung eines Facharztes für Lungenheilkunde mit Kassenvertrag in Hollabrunn ein. | Foto: Liste Scharinger
  • Geschlossen - Gemeinderat Bernhard Wagner setzt sich für eine rasche Nachbesetzung eines Facharztes für Lungenheilkunde mit Kassenvertrag in Hollabrunn ein.
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In den letzten Wochen wurden nach langem Warten niederösterreichweit wieder Kassenverträge mit Medizinern abgeschlossen. Seit Juli gibt es keinen Lungenfacharzt im Bezirk Hollabrunn. Auch das Angebot an Kinderärzten ist sehr minimal.

Ist das Ärzteangebot im Bezirk ausreichend? Was fehlt?

BEZIRK HOLLABRUNN. Seit über einem halben Jahr ist nach der Übersiedlung von Lungenfacharzt Wolfgang Weinwurm in den Bezirk Mistelbach die Praxis am Koliskoplatz geschlossen. "Patienten in Hollabrunn, die einen Facharzt für Lungenheilkunde mit Kassenvertrag benötigen, müssen seitdem in andere Bezirke ausweichen", macht Gemeinderat Bernhard Wagner von der Liste Scharinger über diesen Missstand aufmerksam. Für die Liste ist diese Situation ein Armutszeugnis und zeigt, dass hier dringend Handlungsbedarf auch seitens der Gemeinde gegeben ist.

Resolution könnte Besserung bringen

Andere Gemeinden sind hier schon mit gutem Beispiel vorangegangen und konnten mit Resolutionen Verbesserung in der medizinischen Versorgung vor Ort erzielen.

Von Seiten der Österreichischen Gesundheitskasse erhielten wir die Information, dass die Stelle bei der Ärztekammer gerade ausgeschrieben wird. "In der aktuellen Ausschreibungsrunde können interessierte Ärztinnen und Ärzte ihre Bewerbungen abgeben", erklärte Walter Sohler. 

Stellenplan regelt Anzahl

Auch im Bereich Kinderarzt ist Hollabrunn ein absoluter Ausnahmefall. Für den gesamten Bezirk Hollabrunn ist eine Kinderärztin mit Kassenverträgen vorhanden. "Wir sind ein einkommensschwacher Bezirk und es kann nicht erwartet werden, dass sich Familien einen Privatarzt leisten können und wollen. Viele Eltern gehen mit ihren Kindern zu den Allgemeinmedizinern, doch die Anatomie ist bei Kindern viel spezieller", ist SPÖ-Frauenvorsitzende Elke Stifter überzeugt.
Diese Situation ist laut Gesundheitskasse durch einen Stellenplan geregelt und wird laufend angepasst. "Dieser Stellenplan gliedert Niederösterreich in fünf Versorgungsregionen, die sich ihrerseits erneut vielfach unterteilen, wodurch eine flächendeckende Versorgung im gesamten Bundesland sichergestellt wird. Je nach Bedarf sind in den ausgewiesenen Orten der Versorgungsregionen unterschiedlich viele Planstellen aller Fachgebiete (Allgemeinmedizin, Fachärztinnen und Fachärzte, Zahnmedizin) festgelegt. Gemeinsam mit der Ärztekammer für NÖ sind wir stets bemüht, unseren Stellenplan bestmöglich an den Bedarf unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Einwohnerzahl, Einzugsgebiet und Arztkonsultationen anzupassen", versicherte Walter Sohler. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch, dass Mutter-Kind Pass-Untersuchungen nicht nur von Kinderfachärzten, sondern auch von Allgemeinmedizinern durchgeführt werden. 
Mit ihrer sechsjährigen Tochter geht Daniela Lichtenecker mittlerweile auch zum praktischen Arzt: "Bei der Hollabrunner Kinderärztin sind die Termine immer sehr begehrt, hab ich den Eindruck. Ich möchten den ganz Kleinen nicht den Platz bei der Kinderärztin wegnehmen. Finde uns aber auch beim praktischen Arzt gut aufgehoben. Bei speziellen Erkrankungen, wie eventuellen Kinderkrankheiten werden wir aber trotzdem zur Kinderärztin gehen."

Bedauerliche Entwicklung

Bürgermeister Alfred Babinsky sieht die Entwicklung bedauerlich, wird eine eventuelle Resolution für einen Lungenfacharzt innerhalb der entsprechenden Gremien besprechen meinte aber: "Wenn die Gesundheitskasse die Stelle ausgeschrieben hat, ist schon einmal das wichtigste geschehen. Es müsste sich ein Arzt bewerben, sonst kann die Politik auch nicht viel ausrichten. Ich wäre sehr froh, wenn das Angebot aller Fachärzte in der Bezirkshauptstadt Hollabrunn vorhanden wäre. Wir können nur die Rahmenbedingungen bieten und weisen ein großes Einzugsgebiet für die Ärzte vor."

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