Baureportage Rotes Kreuz Hollabrunn

Neues und modernes Rotkreuz-Haus

Die Dienststelle des Hollabrunner Roten Kreuz platzte aus allen Nähten, sodass ein Neubau errichtet wurde.

HOLLABRUNN (ag). Das Haus des Roten Kreuzes entstand im Jahr 1966, der letzte Umbau erfolgte 1999. Bevor es zur Änderung des Notrufes kam, befand sich hier auch die Leitstelle für Notrufe bis 2003. Ziemlich bald kamen weitere Aufgabenbereiche und Veränderungen in diesem Bereich - Rettungsdienst, Gesundheits- und Sozialdienst. Sowohl personell als auch im Fuhrpark gab es große Erweiterungen, um dem Bedarf gerecht zu werden. In den letzten Jahren mussten fünf Autos ausgelagert werden und Mitarbeiter mussten sich einen Arbeitsplatz teilen.

Großzügige Ausstattung

Auf einem Areal von rund 6.700 Quadratmeter befinden sich im neuen Gebäude des Roten Kreuz schräg gegenüber dem Landesklinikums Hollabrunn im Erdgeschoß Büros und Aufenthaltsräume und im Obergeschoß Seminar- und Ruheräume. Nun haben auch ehrenamtliche Mitarbeiter eigene Schreibtische. Ein Notarzt befindet sich immer im Haus. Rund 2.460 Quadratmeter Nutzfläche stehen seit Mitte September den Mitarbeitern zur Verfügung. Sollte diese Fläche auch irgendwann einmal zu klein werden, ist das Haus drauf ausgelegt, einen weiteren Stock draufzusetzen. "Wer weiß wie sich die Situation weiter entwickelt", so Günther Wiehart. Im gesamten Gebäude dient ein ausgeklügeltes Schließsystem mit unterschiedlichen Berechtigungen für sichere Zugänge in den verschiedenen Bereichen.

Fuhrpark und Fahrzeughalle

Auch für den Fuhrpark gibt es nun ausreichende Parkplätze, eine Werkstatt und eine Waschanlage.  "Wir wechseln bei unseren Autos die Reifen selbst. Mit einer Hebebühne wird dies nun viel einfacher werden", so Günther Wiehart. Ebenso in der Halle befindet sich ein Lagerraum für den Großschadensfall, wo Feldbetten, Zelte, Decken und eine Zeltheizung gelagert werden.

Erste Hilfe Kurse

Eigene Mitarbeiter werden laufend geschult. Dafür stehen nun großzügige und moderne Räumlichkeiten zur Verfügung. Weiters finden auch Erste Hilfe Kurse für Führerscheinanfänger, Grundkurse, Auffrischungskurse und Jugendkurse statt. Hier werden Jugendliche spielerisch an den Rettungsdienst herangeführt.

Ehrenamtliche Mitarbeiter

200 Mitarbeiter sind derzeit im Rettungsdienst tätig, davon lediglich zehn Hauptberufliche, alle anderen leisten ehrenamtlich ihren Dienst am Nächsten.

Baukosten
Insgesamt betragen die Baukosten ohne Innenausstattung 3,6 Millionen Euro, die zu gleichen Teilen von Land, Rotem Kreuz und den 13 beteiligten Gemeinden im Bezirk finanziert werden. Die Innenausstattung wurde zu 100 Prozent vom Roten Kreuz bezahlt.

Was bleibt im alten Haus?

Das alte Haus bleibt für den Gesundheits- und Sozieldienst weiterhin in Verwendung. In diesem Bereich ist ein Mitarbeiter fix angestellt und umfasst 18 einzelne Leistungsbereiche wie etwa Tafel Österreich, Rufhilfe, Pflegemittelverleih, Kinderferienbetreuung, Henry-Laden, Seniorentreffs und -reisen. "Stetig steigen die Bedürfnisse und Anforderungen, wie man sehr gut etwa bei der Tafel sehen kann. Dafür sind Woche für Woche 40 Leute im Einsatz", so Günther Wiehart, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuz.

Betreuung übernimmt Rotes Kreuz

Neu dazu kommt künftig die Betreuung des direkt hinter dem neuen Rotkreuz-Haus neu gebauten betreuten Wohnen Komplex.

Bauweise

Bereits 2003 wurde ein Teil des jetzigen Areals von 4.000 Quadratmeter erworben, der Rest erfolgte 2014. Der Spatenstich erfolgte im September 2017. Das Haus wurde in Ziegelbauweise und die Fahrzeughalle mit Stahlbetonwänden errichtet. Heizung und Warmwasser wird von Erdwärme gespeist. In naher Zukunft wird auch noch eine Photovoltaikanlage am Dach errichtet, die den voraussichtlichen Bedarf abdecken sollte. Für die Notstromversorgung steht ein 500 Liter Dieselaggregat in der Halle. Mittels Betonkernaktivierung und Wohnraumlüftung werden die Räumlichkeiten im Sommer kühl gehalten . Viel Glas sorgt für eine helle und freundliche Gestaltung der Innenräume. "Während der gesamten Planungsphase konnten wir Wünsche einbringen, die weitestgehend verwirklicht wurden", erklärte Günther Wiehart.

Umfang betreutes Wohnen

Die Betreuung des Wohnhauses übernimmt das Rote Kreuz. Für die Hauskrankenpflege werden Caritas und Volkshilfe zur Verfügung stehen. Einmal im Monat steht eine diplomierte Krankenpflegekraft für Fragen zur Verfügung. Weiters werden Turnen, Seniorentreffs und Hilfestellungen bei Bedarf geboten. Ein zentral gelegener Aufenthaltsraum dient für Veranstaltungen. Das gesamte Haus verfügt über eine behindertengerechte Ausstattung. Die spezielle Zielgruppe für diese Wohnungen sind die 60 plus Personen oder ab einer 60-prozentigen Behinderung oder die Pflegestufe zwei. Mittels Fernwärme wird das betreute Wohnhaus geheizt.