SPURENSUCHE BEI PULKAU
NS-Lager: Spuren lesbar machen

Mitglieder des Projektteams mit Bgm. Leo Ramharter (rechts stehend) und Wolfgang Gasser (sitzend, 2.v.l.).
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  • Mitglieder des Projektteams mit Bgm. Leo Ramharter (rechts stehend) und Wolfgang Gasser (sitzend, 2.v.l.).
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Ein Projektteam will mit Interessierten aus der Region die Spuren im NS-Lager bei Pulkau lesbar machen.

PULKAU (jm). „Ich war erstaunt und überrascht, als ich vor einem Jahr von der Existenz eines NS-Zwangsarbeitslagers im Steinbruch, der zwischen Roggendorf und Großreipersdorf liegt, erfahren habe“, teilte Bürgermeister Leo Ramharter den interessierten Zuhörern bei der Präsentation des aktuellen Forschungsprojektes im Pulkauer Stadtsaal mit. Er dankte dem Projektteam von „Spuren lesbar machen im NS-Zwangsarbeitslager Roggendorf/Pulkau“ und begrüßte den Historiker Wolfgang Gasser, der die Auftaktveranstaltung moderierte.

Vergessenes aufarbeiten

Um die wechselvolle Geschichte des Granitsteinbruchs in Roggendorf bei Pulkau aufzuarbeiten und die Spuren lesbar zu machen, werden die Einwohner der Stadt Pulkau sowie alle Interessierten der Region zu einer Geschichtswerkstatt eingeladen. Historiker, Techniker und Künstler kooperieren in einem Projektteam, um die Spuren des Zwangsarbeitseinsatzes im Granitsteinbruch zu erforschen, die Ergebnisse zu präsentieren und sie auch digital zugänglich zu machen. Die Projektorganisation hat Sylvia Petrovic-Majer (OpenGLAM.at), Projektpartner sind die Stadtgemeinde Pulkau, der Kulturverein Bildung hat Wert, die Museen in Eggenburg, Horn und Retz, das Bundesdenkmalamt, die Donau-Universität Krems, die Fachhochschule St. Pölten sowie die Universitäten Wien und Graz. Geldgeber sind das Bundesministerium für Kunst und das Land NÖ.

Geschichtlicher Rückblick

Die industrielle Nutzung des Granitsteinbruchs reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Baron Leopold Popper-Podhragy war in den 1930er Jahren Besitzer des Steinbruchs. Er war Halbjude, wurde zweimal von der Gestapo verhaftet, doch gelang ihm 1939 die Flucht nach London. Der Steinbruch war nun im Besitz des NS-Regimes. Die Zellerndorfer Firma Geisler pachtete ihn 1941. Weil die Männer aus der Region Kriegsdienst leisten mussten, kamen Zwangsarbeiter aus der Ukraine und Polen zur Arbeit in den Steinbruch. Im November 1944 wurden 30 ungarische Jüdinnen und Juden zur Zwangsarbeit eingesetzt. Heute erinnern nur mehr Mauerruinen an das NS-Lager und die Geschichte des Ortes ist beinahe in Vergessenheit geraten. Ein Foto aus den 1960er Jahren belegt, dass der aufgelassene Steinbruch zum Campieren und der Teich zum Baden genutzt wurde.

Geschichtswerkstatt Pulkau

Bürgermeister Ramharter lädt alle Interessierten der Region ein, Erinnerungsstücke, Fotos oder Hinweise in den Ortschroniken in die Geschichtswerkstatt Pulkau zu bringen. „Die Erinnerungsstücke werden im Stadtamt gerne entgegengenommen, wenn jemand nicht zu einem der Termine in den Stadtsaal kommen kann.“ Die Termine für die Geschichtswerkstatt: 8.4., 20.5. und 24.6., jeweils um 17.00 Uhr.

Mitglieder des Projektteams mit Bgm. Leo Ramharter (rechts stehend) und Wolfgang Gasser (sitzend, 2.v.l.).
Ein Bild von den Arbeitern im Steinbruch stammt vom Pulkauer Fotoclub, vermutlich aus den 190er Jahren. | Foto: Fotoclub Pulkau
Der Seinbruch wurde in den 1960er Jahren zum Campieren genutzt, der Teich zum Baden. | Foto: Fotoclub Pulkau
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