Weinviertel
Rätsel um "verschollene" Klimt-Bilder
Beim Feuer im einstigen Schloss Immendorf im Bezirk Hollabrunn sollen auch wertvolle Gemälde von Gustav Klimt zerstört worden sein. Sie gelten aber bis heute als verschollen.
NÖ/WIEN. Am 24. April kommt im Wiener Auktionshaus im Kinsky das von Gustav Klimt gemalte "Bildnis Fräulein Lieser" bei einer Sonderauktion zur Versteigerung. Das Auktionshaus rechnet mit 30 bis 50 Millionen Euro. Das mehr als 100 Jahre verschollen geglaubte Damenporträt ist eines von Klimts letzten Werken, er schuf es im Jahr 1917.
Unter Experten kommt immer wieder die Frage auf, ob nicht vielleicht auch noch andere vermeintlich verloren gegangene Werke des berühmten Jungendstilmalers erhalten geblieben sind und irgendwo lagern.
Bilder verbrannt
So gibt es weiterhin Rätsel um angeblich verbrannte Klimt-Bilder im Weinviertel. Am 8. Mai 1945 - dem letzten Tag des Zweiten Weltkriegs auf europäischem Boden - wurde in Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn das Schloss Immendorf der Adelsfamilie Freudenthal, in dem sich laut historischen Quellen neben 300 antiken Teppichen auch 16 kostbare Klimt-Gemälde befunden haben sollen, durch einen Brandanschlag vollständig zerstört. Die Kunstwerke waren ursprünglich zum Schutz vor den Bombenangriffen alliierter Truppen auf Wien ins vermeintlich sichere Weinviertel gebracht worden.
Gerüchte, dass jemand die kostbaren Klimt-Bilder vor Ausbruch des verheerenden Feuers gerettet haben könnte und sie daher heute noch existieren, halten sich bis heute. Allerdings hat eine von der Österreichischen Galerie Belvedere am Ort des damaligen Geschehens durchgeführte Untersuchung ergeben, dass mit Schloss Immendorf auch die dort untergebrachten Klimt-Gemälde tatsächlich verbrannt sein dürften. Darunter unter anderem die drei berühmten Fakultätsbilder "Philosophie", "Medizin" und "Jurisprudenz", die Klimt im Auftrag der Universität Wien gemalt hat.
Andere Forscher wiederum behaupten, dass nicht alle Klimt-Bilder auf Schloss Immendorf verbrannt sein dürften, manche der aufgelisteten gar nicht dort gelagert gewesen seien. Es bleibt weiterhin ein Rätsel.
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