Lebenssituations-Index nach Gemeinden im Bezirk Hollabrunn
So gut lebt es sich in unseren Gemeinden
Besonders lebenswert sind nach einer Studie die Gemeinden Heldenberg, Maissau und Grabern.
BEZIRK HOLLABRUNN. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hat exklusiv für die Regionalmedien Austria die Lebensumstände in allen österreichischen Gemeinden beleuchtet. Kriterien für diesen Index sind Einkommen, Erwerbsintensität, Alter und Qualifikation. Der Bezirk Hollabrunn liegt dabei im ersten Drittel.
Je geringer der Index, desto schlechter die Lebenssituation
Der Index liegt zwischen eins und zehn. Dabei zeugt ein niederer Index von schlechter, materieller Lebenssituation. Demnach deutet ein hoher Index auf eine gute Lebenssituation in der jeweiligen Gemeinde hin.
Platz eins ist Heldenberg
Das beste Ergebnis des Bezirks Hollabrunn erreichte die Gemeinde Heldenberg. Das freut Bürgermeister Peter Steinbach sehr: "Unsere Gemeinde liegt sehr zentral, alle größeren Städte sind gut erreichbar und wir sind doch noch eine ruhige Landgemeinde mit einer hohen Wohnqualität. Unseren Kindergarten vergrößerten wir erst letztes Jahr und alle fünf Gruppen sind voll. Positiv ist neben einem guten Vereinswesen auch der baldige Ausbau des Glasfasernetzes und die tollen Ausflugs- und Freizeitmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung. Wir sind eine sehr junge Gemeinde mit viel Zuzug, des es Leben bei uns mehr Menschen unter 20 Jahren als über 60. Das zeigt eindeutig, dass sich unsere Bürger hier wohlfühlen."
Auswirkungen der Corona-Krise
Wie sich die Corona-Krise zur Gänze in der Lebenssituation der Gemeinden niederschlägt, ist noch nicht ganz klar, so die Studienautoren des WIFO Julia Bock-Schappelwein und Franz Sinabell. Aber: "Zahlreiche Regionen sind von der Abnahme der Erwerbstätigkeit im Jahr 2020 gegenüber 2019 stark betroffen. Dies hat auch die Lebenssituation im Jahr 2020 beeinflusst. Inwieweit dies in dem Index zur Lebenssituation beziffert werden kann, werden wir anhand unserer aktuellen Vergleichsbasis weiter beobachten“.
Junge Leute lieben den Trubel der Stadt
Fakt ist allerdings, dass die Lebensbedingungen in städtischen und ländlichen Gegenden unterschiedlich aufgenommen werden. Die Bezirkshauptstadt Hollabrunn reiht sich im Bezirk auf Platz sieben. Meist jüngere Menschen lieben den Trubel und die unmittelbare Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und großen Verbindungswegen. Aus diesem Grund zog Anja Gruber von Mailberg in die Bezirkshauptstadt: "Die Hauptgründe, dass ich mich für Hollabrunn entschieden habe waren die Nähe zur Schnellstraße und zum Bahnhof und die Nähe zu meinen Freunden sowie die Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung. Weiter Richtung Wien wollte ich allerdings auch nicht ziehen, weil mir die Nähe zu meinen Eltern sehr wichtig ist und ich die ländliche Umgebung schätze. Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, bin ich auch gleich draußen aus der Stadt auf einem Feldweg. Da ich jetzt sehr viel zu Fuß erledige, brauche ich viel weniger das Auto."
Die Ruhe schätzen
Familien oder Senioren schätzen eher die Ruhe am Land. Sabine Hengstberger lebt in der Stadt Maissau, die den zweiten Platz im Ranking belegt: "Hier ist alles was man zum Leben braucht - Schulen, Kindergarten, Bauernmarkt, Gastronomie. Obwohl wir in einer Stadt leben, sind wir am Land. Als ich vor 20 Jahren hier herzog wurde ich sofort in die Gemeinschaft integriert. Auch unser Bürgermeister ist für eine hohe Wohnqualität sehr bemüht. Ich fühle mich in Maissau sehr wohl und sicher und genieße es, wenn die Rehe bis in meinen Garten kommen. Das ist meine Oase und meine Erholung nach einem anstrengenden Tag."
Das Dorf mit Potential
Gemeinden entlang guter Verkehrsverbindungen haben den höchsten Index, wie etwa Grabern, Göllersdorf, Ziersdorf. Am schlechtesten schneiden immer noch grenznahe Gemeinden zu Tschechien ab, wie etwa Seefeld-Kadolz und Hardegg.
Reihung der Gemeinden (Quelle: WIFO)
- Heldenberg (6,952)
- Maissau
- Grabern
- Göllersdorf
- Ziersdorf (6,488)
- Guntersdorf
- Hollabrunn
- Ravelsbach
- Wullersdorf
- Zellerndorf (6,188)
- Sitzendorf an der Schmida
- Alberndorf
- Nappersdorf-Kammersdorf
- Schrattenthal
- Pulkau (5,924)
- Hohenwarth-Mühlbach
- Retz
- Hadres
- Pernersdorf
- Mailberg (5,380)
- Retzbach
- Hardegg
- Seefeld-Kadolz
- Haugsdorf (4,704)
Die Höchstpunktezahl von 8,4 erreichte übrigens die Gemeinde Gießhübl im wohlhabenden Bezirk Mödling. Das niedrigste Ergebnis erzielte die Gemeinde Tschanigraben im Bezirk Güssing im Burgenland mit aufgerundeten 3,3 Punkten.
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