Bezirksgericht Hollabrunn
"Spiegel-Attacken" kommen teuer
Pensionistin soll mehrere Autospiegel ihrer Nachbarn attackiert und somit beschädigt haben. Bei der zweiten Verhandlung setzte Richter Neubauer mit einer Diversion ein Ende.
SCHMIDATAL. Die Frau bestritt ihre "Taten" bis ein eindeutiges Video bei der letzten Verhandlung im Mai sie überlieferte. Nun kam es erneut zu einer Verhandlung mit einem Sachverständigengutachten. Nachdem dies besagt, die Spiegel des zweiten Autos seien in Ordnung, gingen alle Beteiligten zum betreffenden Auto und besichtigten den "Schaden" vor Ort. Der Autobesitzer erklärte, dass der Spiegel während der Fahrt wackeln würde. "Wenn es tatsächlich beim Gutachten auch schon so gewesen wäre, hätte ich doch ein Video gemacht", beschwichtigte der Gutachter.
Diversion, dafür keine Verurteilung
Der Privatverteidiger Gunter Österreicher forderte weitere Zeugen. Daraufhin Neubauer: "Macht das Sinn, außer dass es immer mehr kostet. Obwohl ich sagte, dass es keine Diversion mehr geben wird, schlage ich dennoch wieder eine Diversion vor, um das Theater zu beenden." Nach kurzer Beratung willigten die Beteiligten ein und Richter Erhard Neubauer verkündete, wieder im Gerichtssaal angekommen, folgende Lösung. "Die Hälfte des Schadens, das sind 300 Euro, werden aus verfahrensökonomischen Überlegungen an das Opfer bezahlt, zusätzlich werden noch 1.853 Euro zu Gunsten der Republik fällig. Noch so ein Blödsinn und es kommt zur Verurteilung", mahnt Neubauer abschließend.
Nachbarschaftsstreit
Bereits bei einem anderen Auto wurde ein Schaden über 607 Euro bereits an das Opfer bezahlt.
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