Verkehrsverhandlung in Zellerndorf
Teilerfolge gegen Schwerverkehr an der B 45
Bei der Verkehrsverhandlung im Gemeindeamt in Zellerndorf konnten in einem konstruktiven Gespräch mit den Referenten der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn, der Gemeinde und den Initiatoren ein Teilerfolg erreicht werden.
ZELLERNDORF. Viele Lastwägen und vermeintliche Mautflüchtlinge rauschen durch die engen Gassen der Retzer Land-Orte. Dagegen protestierten bereits im Sommer die Anrainer. Nun fand eine Verkehrsverhandlung am Zellerndorfer Gemeindeamt statt. Im Anschluss erklärte Peter Engert, der Sprecher der Initiative gegen den Schwerverkehr, dass die Forderung nach einer 7,5 t Beschränkung der gesamten B 45, mit Ausnahme des Quellverkehrs nicht erreicht wurde.
"Teilerfolge sind jedoch zu vermerken. Ein Erlass zur 30er Geschwindigkeitsbeschränkung auf Antrag der Gemeinde, die regelmäßige Stationierung vom mobilen Prüfzug der NÖ Landes-regierung und damit die technische Überprüfung von Fachkräften und der Polizei, sowie vermehrt verstärkte Polizeipräsenz zur Geschwindigkeitsmessung konnten erreicht werden", verkündete Bürgermeister Markus Baier.
Fahrbahnteiler wird diskutiert
Ein Bau von Fahrbahnteilern vor den Ortseinfahrten in Deinzendorf und Dietmannsdorf kann in der Gemeinde intern diskutiert werden. Bürgermeister Markus Baier hat mit der Fachabteilung WST 8 des Landes NÖ Kontakt aufgenommen, um Termine für den Prüfzug zu buchen und hat den möglichen Standort in Zellerndorf besichtigt. "Maßnahmen müssen für die Bevölkerung Sinn machen", schildert Baier.
Weiter geht es im Oktober
Wichtig ist dem Initiator Peter Engert die überparteiliche Abwicklung der Situation: "Wir sind für alle betroffenen Gemeindebürger da, arbeiten mit Bürgermeister Markus Baier und der Gemeinde gut zusammen und werden mit allen betroffenen Gemeinden im Bezirk und deren Bürgermeistern im Oktober weitere Aktionen abstimmen."
SPÖ wurde "ausgesperrt"
Kritik über die Abwicklung der Verkehrsverhandlung kommt von SPÖ-Gemeinderat Patrick Eber: "Ich bin Gemeinderat und Vorsitzender des Verkehrsausschusses und wurde zur Verhandlung nicht eingeladen. Sehr befremdlich fand ich auch die Anwesenheit der Polizei vor dem Gemeindeamt." Der rote Frontmann sieht darin jedoch ein weiteres Indiz dafür, dass man sich anscheinend vor etwas fürchtet oder nicht alle Fakten am Tisch legen möchte: „Mit dieser Vorgehensweise schürt man nur weitere Unsicherheit, die nicht zu einer sachlichen Diskussion beiträgt. Ich werde demnächst den Verkehrsausschuss einberufen, um mit den Gemeinderatskollegen darüber zu beraten, schließlich kamen wir durch Corona im letzten Jahr ohnehin kaum zusammen. “, sieht sich Eber als Verkehrsgemeinderat weiter gefordert am Ball zu bleiben und die betroffenen Bürger weiterhin zu vertreten.
Kein Kasperltheater
Ausschlaggebend für die nicht öffentliche Verhandlung war ein kurzfristig ausgetragenes Flugblatt der SPÖ. "Für den Initiator war die überparteiliche Abwicklung sehr wichtig. Eber wollte mit dem Flugblatt die Situation in eine politische Richtung lenken. Bei diesem Kasperltheater spiele ich nicht mit. Wenn Eber nicht erwachsen genug ist, um vorher sowohl mit dem Initiator und der Gemeinde zu sprechen bleibt er draußen", erklärte Bürgermeister Markus Baier.
Andere Gemeinden einbeziehen
"Ein kleines zartes Feuer wurde mit dem heutigen Tag entzündet, wir wollen aber nicht, dass der Schwerverkehr an der B 45 in anderer Orte umgeleitet wird, es muss an einer Gesamtlösung gearbeitet werden, Mautflüchtlinge brauchen wir hier nicht", so einer der Anwesenden.
Vor dem Gemeindeamt in Zellerndorf versammelten sich an die 70 Bürger von Dietmannsdorf bis Watzelsdorf, um die die Statements und Ergebnisse der Gespräche abzuwarten.
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