ÖBB Verspätungen, Ausfälle
Unmut bei Pendlern in Hollabrunn steigt an

Zugausfall laut Scotty-App, also doch mit dem Auto in die Arbeit pendeln. | Foto: Alexandra Goll
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Nach unserem Artikel in der Ausgabe vom 4. Oktober (hier geht es zum Artikel) über die Probleme der Pendler auf der Nordwestbahnstrecke meldeten sich weitere Personen mit Fragen und Erzählungen an uns.

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BEZIRK HOLLABRUNN. Nach dem Schienenersatz im Sommer 2023 geht es für die leidgeplagten Pendler mit Verspätungen und Zugausfällen weiter. Da laut ÖBB die Ostregion das höchste Bevölkerungswachstum hat, wird das Öffi-Angebot ab Mitte Oktober 2023 auch in Wien ausgebaut. Im Jahr 2024 sind an der Nordwestbahn einige Instandhaltungsarbeiten in Jedlersdorf, Strebersdorf, Langenzersdorf und Retz geplant. Ebenfalls sind in Stockerau weitere Maßnahmen für die Erneuerung der Oberleitung avisiert.

Verringertes Sitzplatzangebot ist täglich ein Thema. | Foto: arbes
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Katastrophale Zustände

Ein leidgeplagter und frustrierter Bahnpendler (möchte anonym bleiben) fährt täglich mit dem Zug nach Wien zur Arbeit und stellt sich seit Wochen die Frage: "Was ist bloß los bei den ÖBB? Es herrschen katastrophale Zustände im Fahrbetrieb auf der Nordwestbahn." Es vergeht kein Tag ohne irgendwelche Probleme im Bahnverkehr, Verspätungen und Zugausfälle stehen an der Tagesordnung. Besonders fragwürdig erscheint den Pendlern die mittlerweile übliche Praxis, für stark frequentierte Züge im Berufsverkehr anstelle der üblichen fünfteiligen Doppelstockgarnituren ganz ungeniert einzelne alte Schnellbahngarnituren als Kurzzüge einzusetzen. "In solchen Situationen können dann spätestens in Stockerau zahlende Fahrgäste wegen Überfüllung gar nicht mehr zusteigen. Warum man da nicht wenigstens eine zweite Garnitur anhängen kann, bleibt für vernünftig denkende Menschen ohnehin ein Rätsel", fragt sich Pendler eins. 

Auf der Nordwestbahn muss oft altes Wagenmaterial eingesetzt werden. | Foto: arbes
  • Auf der Nordwestbahn muss oft altes Wagenmaterial eingesetzt werden.
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Größte Investitionsprogramm der ÖBB-Geschichte

Christopher Seif von der ÖBB weist darauf hin, dass ausnahmslos Garnituren mit hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards auf Schiene gebracht werden: "Natürlich sind darunter auch ältere Garnituren. Es wird laufend neues Wagenmaterial auch in der Ostregion hinzukommen. Zum Beispiel 2026 die ersten neuen Cityjet Doppelstockzüge." Ziel sei es weiters Infrastruktur für mehr Züge, mehr Fahrgäste, mehr Güter und noch bessere Taktverkehre zu schaffen. Den Vorwurf, dass während der Woche altes und am Wochenende neues Wagenmaterial eingesetzt wird, konnte Seif nicht bestätigen.

Mit Verspäteten Zugbereitstellungen argumentiert die ÖBB häufig.  | Foto: arbes
  • Mit Verspäteten Zugbereitstellungen argumentiert die ÖBB häufig.
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Wird immer schlimmer Mail

Seit zehn Jahren pendelt etwa Jennifer A. nach Wien: "Was die Pendler fast täglich erleben ist alles andere als schön, Verspätungen, Zugausfälle, vollgestopfte, nicht barrierefreie Züge, im Winter eiskalt im Zug und im Sommer viel zu heiß. Heuer ist es mir zweimal passiert dass der Zug geheizt wurde bei 30 Grad Außentemperaturen. Würde ich einen passenden Job in NÖ finden würde ich in Wien sofort kündigen aber nur weil das Pendeln sehr an die Substanz geht. Ich finde Pendler gehören besser entschädigt. Warum wird so viel Geld in die Verlängerungen der Bahnsteige investiert, wenn die ÖBB es nicht schafft fünf Wagons zu führen? Ein langer Bahnsteig bringt nichts wenn der Zug ausfällt."

Bahnhof Hollabrunn | Foto: arbes

Pünktlichkeitsrate stößt sauer auf

Das Herausposaunen von 96 Prozent Pünktlichkeitsrate stößt bei den Pendlern sauer auf. "Fakt ist nämlich, dass die liebe ÖBB die völlig ausgefallenen oder gestrichen Züge gar nicht in diese Statistik mit hinein rechnet. In Wahrheit liegen wir vermutlich bei maximal 85 Prozent.
Es ist nicht nur neues Wagenmaterial dringends erforderlich sondern vor allem mehr Garnituren. Ich frage mich, wie die alle Neo-Hollabrunner in die Arbeit kommen sollen. Die Züge sind schon jetzt überfüllt und ich glaube nicht, dass im Bezirk so viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, dass nicht ein Großteil der Bevölkerung zur Arbeit auspendeln muss", stellt sich Christiane Bauer die Frage.

Über Einschränkungen gibt es rechtzeitige Information

Heuer wurden sieben Bahnsteige verlängert. In den nächsten sechs Jahren sollen laut ÖBB 6,9 Milliarden Euro in ein modernes Eisenbahnnetz in der Ostregion investiert werden. Über Einschränkungen im Zugverkehr oder Streckensperren werden Bahnreisende rechtzeitig vor den Arbeiten informiert. "Für die Pendlerinnen und Pendler in Niederösterreich wird der Umstieg auf die Bahn auch mit dem Ausbau des Park&Ride-Angebots weiter attraktiviert. Zu den nächsten Bauarbeiten gibt es nähere Informationen, wenn die Detailplanungen abgeschlossen sind", informierte Seif von der ÖBB.

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