Weinbaupraxis in Übersee während Corona

Lukas Rohrer beim Rangieren der Barriquefässer. Jetzt befindet er sich daheim für zwei Wochen in Selbstquarantäne. | Foto: Rohrer
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  • Lukas Rohrer beim Rangieren der Barriquefässer. Jetzt befindet er sich daheim für zwei Wochen in Selbstquarantäne.
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Lukas Rohrer erlebte eine „Corona-Praxis“ in Neuseeland! Die Virus-Krise prägte seinen spektakulären Arbeitsaufenthalt.

SCHALLADORF. Während der Anreise nach Neuseeland Ende Februar waren die Einschränkungen noch kaum zu spüren. Das Land der Kiwis hatte bei der Ankunft am 5. März weniger als 10 Corona-Fälle. Beim Arbeitsstart am Weingut „Seifried Estate“ drehte sich alles nur um die anstehende Lese und der 22-Jährige Lukas Rohrer aus Schalladorf arbeitete in den Weingärten.

Aufgrund der Corona-Krise wurde mit 3 Lesemaschinen gelesen. | Foto: Rohrer
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Noch nicht betroffen

Die Neuseeländer „am anderen Ende der Welt“ beobachteten die Lage in Europa und fühlten sich nicht betroffen. Der Jungwinzer wurde beim Pressen in der Kellerarbeit eingesetzt und machte Wochenendausflüge.Ab Mitte März ging es dann aber Schlag auf Schlag. Die lange gebuchten Heimflüge über Australien und China wurden nacheinander von den Fluglinien ersatzlos gestrichen. Der Aufruf des Außenministers erreichte den Boku-Studenten: „Wir rufen dazu auf, nach Österreich zurückzukehren, solange noch Rückreisemöglichkeiten bestehen.“ Der junge Weinbauer setzte auf Abwarten und meldete sich vorerst nicht.

Auch in Neuseeland kam es zu Steigerungen bei den bestätigten Corona-Fällen und so wurden auch hier strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt.

Lukas Rohrer beim Rangieren der Barriquefässer. Jetzt befindet er sich daheim für zwei Wochen in Selbstquarantäne. | Foto: Rohrer
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Corona-Fälle steigen

Mittlerweile mit etwas Unbehagen arbeitete Lukas bei der nun schon voll laufenden Weinlese weiter. Diese wurde auf Zwei Schicht-Betrieb von früh morgens bis spät abends umgestellt, da man fürchtete, dass wegen Corona in Kürze die Arbeitskräfte abgezogen werden. Jedenfalls war fix, dass mit dem Ende der Weinlese alle Arbeitskräfte das Weingut verlassen mussten. Der Österreicher erkundigte sich schon nach Arbeitsmöglichkeiten. Kiwi-Ernte oder Milchviehbetrieb waren die aussichtsreichsten Ideen. Bei den anderen Alternativen „Reisen“ bzw. „auf eigene Faust Heimkehren“ war ihm die Gefahr zu groß, dass er irgendwo „strandete“. Er registrierte sich auch bei der österreichischen Botschaft und verfolgte immer die Lage in Österreich. "Mir und auch den anderen Europäern in Neuseeland kam es vor, als wäre Österreich in einer Vorreiter-Rolle bezüglich der Maßnahmen in ganz Europa", so der Student.

Die Weinpressen sind etwas größer als daheim. | Foto: Rohrer
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Heimflug angekündigt

Nach 2 Wochen kündigte das Außenministerium in Zusammenarbeit mit Austrian Airlines für Gründonnerstag einen Heimflug aus Neuseeland an. Die Weinlese konnte noch rechtzeitig abgeschlossen werden bevor es nach Hause ging. Die Heimreise war perfekt organisiert und sehr von Emotionen geprägt. Die Crew machte Selfies am neuseeländischen Flughafen, weil die AUA noch nie dort war. Die erste Durchsage des Piloten nach Schließen der Türen lautete: „Sie befinden sich hiermit auf österreichischem Hoheitsgebiet. Willkommen daheim!“ Alle applaudierten, die fast 300 Passagiere und die Crew waren eine Gemeinschaft. Beim Abflug in Auckland wurde „I am from Austria“ gespielt und mitgesungen.

Die Weinmaische wurde täglich 2 Mal umgelassen. | Foto: Rohrer
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28 Stunden im Flieger

Nach 28 Stunden im Flieger – auf Grund der Corona Bestimmungen durfte das Flugzeug bei den Zwischenlandungen nicht verlassen werden – erreichte die bis auf den letzten Platz gefüllte Boeing den Flughafen Wien.Das Aussteigen war dann noch mühsam, weil wegen Corona nur 20 Personen auf einmal das Flugzeug verlassen durften. Lukas Rohrer wartete von der letzten Reihe aus eine lange Stunde, und dann war auch diese spektakuläre Reise zu Ende.

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