Kultur Josefstadt
Volkskundemuseum bietet Online-Ausstellungen
Das Volkskundemuseum in der Josefstadt sagt Corona den kulturellen Kampf an: Online-Ausstellungen sollen Geschichte weiter zugänglich machen.
JOSEFSTADT. Im Zuge der Coronakrise sind zahlreiche Aktivitäten des alltäglichen Lebens auf unterschiedliche Online-Plattformen transferiert worden. Die wöchentliche Sportstunde kann nun genauso in den eigenen vier Wänden absolviert werden, wie der Besuch im Theater. Das Volkskundemuseum in der Laudongasse 15-19 ist auf diesen Trend ebenfalls aufgesprungen.
Ausstellungen, die nicht persönlich besucht werden konnten, wurden kurzerhand auf die eigene Homepage verfrachtet. Dem virtuellen Museumsbesuch stand nichts mehr im Wege.
Online-Ausstellungen ausgebaut
Jetzt haben die Online-Ausstellungen des Volkskundemuseums Zuwachs bekommen: Mit "Geteilte Erinnerungen. Vertriebene und Verbliebene Erzählen" wurde ein weiterer Meilenstein des virtuellen Museumsbesuchs gesetzt. In Videointerviews werden Erinnerungen von Menschen zwischen 1937 und 1948 aufbereitet, die heute in Österreich, Tschechien und der Slowakei leben. Im Zentrum stehen die Auswirkungen der „großen“ Geschichte des mitteleuropäischen Raumes im Leben einzelner Menschen: ihre Erfahrungen und Erlebnisse, ihre Perspektiven und die Entscheidungsspielräume, die ihnen unter den totalitären und kriegsbedingten Verhältnissen blieben.
Doch neben den Online-Ausstellungen schreitet auch die inhaltliche Aufbereitung und Digitalisierung von Objekten weiter voran: Aktuell hinzugekommen sind ethnografische Objekte aus Zypern. Neu erschlossen, mit Verweisen auf die Fachliteratur, auf online zugängliche Museumssammlungen, Bilder und Filmmaterial, angereichert mit Fotografien und Ansichtskarten der Sammlerin ist die Sammlung Krpata online zu durchstöbern. "Mit unseren Online Sammlungen denken wir über eine gemeinsame Sprache der Wissenschaftlichkeit nach. Es geht um die Präsenz, Wahrnehmung und Sinnhaftigkeit von Sammlungen. Denn die Eigentümer von Sammlungen sind wir alle, als Gesellschaft", so heißt es aus dem Volkskundemuseum.
Neue Ausstellungen in Planung
2020 traf das Volkskundemuseum nicht gar so hart, denn gemeinsam hatte das Team beschlossen, dieses Jahr als sogenanntes Zwischenjahr zu absolvieren. Bedeutete: Keine kurzfristigen Ausstellungen, der Fokus wurde auf die Forschung gelegt. Doch mit 2021 herrscht im Volkskundemuseum wieder Normalbetrieb – soweit Corona es ermöglicht. Ab März 2021 sind auf jeden Fall zwei neue Ausstellungen in den Museumsräumlichkeiten geplant, die Funktion und Wirkungsweise von Fotografie in den Blick nehmen.
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