Josefstädterin 2015: Flüchtlingsbetreuerin Margit Kornfeld nominiert
Kornfeld arbeitet seit 1994 im Caritas Karwan Haus in der Blindengasse.
JOSEFSTADT. "Schon während meines Studiums habe ich mich bei meinem freiwilligen Engagement bei Amnesty International mit der Frage beschäftigt, warum Menschen aus ihrer Heimat flüchten", sagt Margit Kornfeld. Die 56-Jährige arbeitet seit 1994 als Flüchtlingsbetreuerin im Karwan Haus der Caritas in der Blindengasse. Für ihr soziales Engagement wurde sie nun als "Josefstädterin 2015" nominiert. "Meine Tätigkeit bei der Caritas bedeutet für mich nicht nur Beruf, sondern Berufung." Im Mittelpunkt stehen für sie die Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion und Weltanschauung.
Tragische Schicksale
Das Karwan Haus bietet Menschen in Not vorübergehend eine Bleibe. Manchmal dauere es aber länger, so wie bei einer Pakistani, die bereits seit fünf Jahren dort lebt. Demnächst kann sie das Haus aber verlassen. "Man erlebt hier die tragischen Schicksale der Menschen mit. Nachdem ihr Mann kurz nach dem Einzug verstorben war, hat die Mutter zweier Töchter Deutsch gelernt, den Hauptschulabschluss gemacht und Kindergartenassistentin gelernt. Jetzt hat sie eine Wohnung und eine Arbeit bekommen. Das macht mich glücklich!" Um die oft traurigen Momente durchzustehen, sei das Team im Haus die größte Hilfe.
Für die Menschen da sein und Perspektiven aufzeigen, so sieht Margit Kornfeld ihren Beruf. "Es ist ein Geben und Nehmen. Wir lernen auch von ihnen." Und das ist etwas, das Margit Kornfeld in ihrem Leben nicht missen möchte. Zeit mit der Familie müsse als Ausgleich natürlich sein. "Aber ich denke schon jetzt darüber nach, wie ich mich ehrenamtlich einbringen kann, wenn ich in Pension gehe."
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