Bösendorfer
Auf den Spuren der Klaviermanufaktur
In einer Führung durch die Stationen der Klaviermanufaktur Bösendorfer geht es durch die Josefstadt.
JOSEFSTADT. Klassische Formen, extravagante Baumaterialien und ein wunderschöner Klang: Mit diesen Attributen verbindet auch ein musikalischer Laie die Klaviermanufaktur Bösendorfer. Doch dass ebendieses Unternehmen in der Josefstadt seine Gründung erfuhr, wissen nur die wenigsten. Denn schon vor langer Zeit wurde der Sitz in den#+1. Bezirk verlegt.
Um eines ganz speziellen Jubiläums zu gedenken – es nähert sich der 100. Todestag Ludwig Joseph Michael Bösendorfers, des letzten "originalen" Familienmitglieds –, will der langjährige Mitarbeiter Vladimir Bulzan am Donnerstag, 25. Juli, eine Führung unter dem Motto "Auf den Spuren der Bösendorfer" anbieten.
Wer ist Bösendorfer?
Musikliebhaber auf der ganzen Welt kommen um diesen Namen nicht herum: die Klaviermanufaktur Bösendorfer aus Wien genau genommen aus der Josefstadt, denn in der Lenaugasse 7 fand das Unternehmen seinen Anfang. Am 25. Juli 1828 übernahm Ignaz Bösendorfer die bestehende Klavierproduktion seines Meisters Joseph Brodmann und verwandelte sie sehr bald in eine Anlaufstelle für alle Klavierliebhaber.
1859 übernahm dessen Sohn Ludwig Bösendorfer das Unternehmen. Während seiner Schaffensperiode startete die Expansion in die ganze Welt. Ab diesem Zeitpunkt war der Name Bösendorfer untrennbar mit Klavieren verbunden.
1870 musste das Unternehmen einen größeren Standort beziehen und übersiedelte in das bereits bestehende Fabriksgebäude in der Starhemberggasse (heutige Adresse: Graf-Starhemberg-Gasse 14) auf der Wieden. Dort erlangte Bösendorfer zu Weltruhm und schuf sich durch zahlreiche technische Innovationen eine weitestgehende Monopolstellung in der Klavierproduktion.
Ludwig Bösendorfer, der kinderlos blieb, verkaufte 1909 das Unternehmen an seinen Freund Carl Hutterstrasser. Das Unternehmen Bösendorfer wechselte noch des Öfteren seinen Besitzer und auch seinen Standort: Heute befindet sich die Hauptproduktionsstätte in Wiener Neustadt, das Haus auf der Wieden wurde abgerissen. Inhaber ist seit Dezember 2007 der japanische Musikinstrumentenerzeuger Yamaha.
Blick hinter die Kulissen von Bösendorfer
Die Führung am 25. Juli stellt die wichtigsten Stationen des Klavierproduzenten vor. Dabei werden das Bezirksmuseum in der Josefstadt, die Türkenstraße in Währing – dort stand die zweite Fabrik –, die Herrengasse im 1. Bezirk, wo einst der Bösendorfersaal zu finden war (heute in Salzburg), und natürlich auch die Graf-Starhemberg-Gasse auf der Wieden besucht.
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