Ausbau Pfeilheim: Anrainer befürchten neues Hotel
Mehr Platz für Studenten im Studentenheim oder doch ein Hotel? Die Anrainer fürchten um ihren Innenhof.
JOSEFSTADT. Wenn im Innenhof ausgebaut wird, freut das die Anrainer selten. So auch beim Pfeilheim. Die Akademikerhilfe betreibt gleich zwei Studentenheime in der Pfeilgasse, die beide gut ausgelastet sind. Die Zimmer sind in der Regel schon lange vor dem Semesterbeginn ausgebucht. Da bietet es sich an, für mehr Platz zu sorgen. Allerdings erfordert das einen Zubau.
Genau vor diesem Zubau fürchten sich einige Anrainer. Zum einen wird in deren Innenhof gebaut, was Lärm, Staub und unruhige Tage bedeutet, zum anderen verliert man einen Teil des besagten Innenhofs. "Einige Anrainer und die Hausbesitzer haben uns ihre Sorgen mitgeteilt", heißt es von der Hausverwaltung für das Haus in der Pfeilgasse 5. Man habe Angst, dass der Hof komplett verbaut werde und man den Studenten beim Blick aus dem Fenster direkt in die Augen schauen könne. Dasselbe gilt natürlich umgekehrt: Die Studenten könnten dann immer auf die Balkone der Mieter gegenüber sehen.
Mit Anwalt und Architekt
Vonseiten der Hausverwaltung wurden schon erste Schritte eingeleitet, um die vermeintliche Verschlechterung für die Pfeilgasse 5 zu mildern. Auch Besuche in der Bezirksvorstehung zusammen mit einem Anwalt und einem Architekten standen auf der Tagesordnung.
Eine andere Sorge ist, dass das Studentenheim durch kleine Zimmer und eine große Garage leicht zu einem Hotel umfunktioniert werden könnte, wie es zum Beispiel vor sieben Jahren in der Lerchenfelder Straße 3 passiert ist. Das ist zurzeit nicht möglich, weil die Fläche als Wohngebiet gewidmet ist, "aber da ist vieles machbar", so die Hausverwaltung. Vor allem weil der Bezirk viel Mitspracherecht durch die neue Bauordnung verlieren wird und die Stadt so leichter Flächen umwidmen kann.
Entwarnung vom Generalsekretär
Der Generalsekretär der Akademikerhilfe, Bernhard Tschrepitsch, gibt aber Entwarnung: "Ein Hotelbetrieb ist hier auf keinen Fall geplant. Die Zimmer, die wir bis etwa 2023 schaffen, sind jetzt schon von Studierenden ausgebucht." In der Lerchenfelder Straße sei die Akademikerhilfe außerdem nicht Eigentümerin gewesen und hätte somit keinen Einfluss auf die Umfunktionierung gehabt. Es werde auch kein Wolkenkratzer mitten in der Stadt errichtet. Der Zubau solle etwa drei bis vier Stockwerke umfassen, wobei man noch über Entwürfe spreche.
"Es geht darum, dass wir günstigen Wohnraum in zentraler Lage schaffen. Deswegen sind unsere Räume in der Regel auch ausgebucht", erklärt Tschrepitsch. Das sei der große Unterschied und der Grund, warum andere Wiener Studentenheime leer stünden. "Wir sind nicht am großen Profit interessiert."
Zur Sache
Wenn vom "Pfeilheim" die Rede ist, dann ist die Liegenschaft in der Pfeilgasse 3a gemeint. Das Haus feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen und hat dringend eine Generalsanierung nötig. Im besten Fall möchte die Akademikerhilfe in etwa zwei Jahren damit beginnen. Aufgrund des geteilten Betriebs – einer Mischung aus Hotellerie und Studentenheim –, der vor vielen Jahren eingestellt wurde, gibt es noch Überreste einer ehemaligen Mensa. Während der Generalsanierung wird auch das ehemalige Mensa-Gebäude im Innenhof ausgebaut, um mehr Platz für Studentenzimmer zu schaffen.
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