Buchvorstellung
Christian Klinger schreibt zwischen Fiktion und Wahrheit
Alte Liebesbriefe animierten den Autor Christian Klinger zum Schreiben eines historischen Romans.
JOSEFSTADT. Der Josefstädter Christian Klinger ist Jurist. Um seine Brötchen zu verdienen, arbeitet er mit Daten und Fakten. Zum Ausgleich widmet er sich dem Schreiben von Kriminalromanen.
Dass er sich dazu entschlossen hat, einen historischen Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit mit dem Handlungsort Triest, zu schreiben, geht hauptsächlich auf eine Aneinanderreihung von Zufällen zurück.
Die Liebe zu Italien
Klingers Vater war ein großer Opernfan und auch persönlich bekannt mit Luciano Pavarotti. Unter anderem dieser Bekanntschaft verdankt Christian Klinger zahlreiche Italien-Urlaube, die auch seine Leidenschaft für dieses Land entflammen ließen. Immer wieder verbrachte er auch als Erwachsener seinen Urlaub in diesen südlichen Breiten, doch erst nach seinem 50. Geburtstag entschied er sich dazu, dort ein Zweitdomizil zu suchen. Ein Freund brachte ihn auf Triest. "Anfänglich war ich von dieser Stadt nicht sehr begeistert, doch meine Lebensgefährtin hat mich darum gebeten, ihr noch weitere Chancen einzuräumen. So haben wir sie im Herbst, im Winter und auch im Karneval besucht. Dadurch haben sich meine Liebe und gleichzeitig auch das Interesse an der Geschichte Triests entwickelt", erklärt Klinger. Zunächst verarbeitete er diese neu entdeckte Zuneigung in einem Kriminalroman, bis er im Zuge seiner Recherchen auf Briefe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stieß, die ihn fesselten.
Pino und seine Laura
"Diese Briefe haben mich nicht mehr losgelassen. So habe ich begonnen, mich näher mit dem Autor, dem jungen Pino Robusti, zu beschäftigen", so Klinger. Er fand heraus, dass die Texte, die an Robustis Eltern und seine Verlobte Laura adressiert waren, kurz vor Pinos Exekution in einem Konzentrationslager geschrieben wurden. Klinger stieß auch auf eine Biografie des jungen Mannes und einige Personen in Triest, die die Familie persönlich kannten. "Geschichte wird greifbarer, wenn sie über Einzelschicksale transportiert wird. So habe ich beschlossen, daraus einen Roman zu schreiben."
Doch nicht alles basiert auf wahren Begebenheiten. Neben der Liebesgeschichte zwischen Pino und Laura ergänzte Klinger seinen Roman mit fiktiven Geschichten über dessen Vater und Großvater. Im Zentrum: die Arbeit gegen ein kriegerisches Regime.
Das Buch "Die Liebenden von der Piazza Oberdan" ist im Picus Verlag erschienen und um 25 Euro erhältlich.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.