Das war 2018 in der Josefstadt: Interview mit Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert
Ein letzter Blick ins Jahr 2018: Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert über die Top-Themen im Bezirk.
JOSEFSTADT. Von Palais Strozzi bis Anrainerparken: Die Josefstädter Bezirksvorsteherin über das vergangene Jahr.
Was war Ihrer Meinung nach das größte Thema im Bezirk?
VERONIKA MICKEL-GÖTTFERT: Sehr viele Menschen hat die Absiedlung des Standesamtes bewegt. Das habe ich auch an den Rückmeldungen gemerkt, damit sind sehr viele Emotionen und persönliche Erinnerungen verbunden. Ich bin sehr froh, dass der Trauungssaal erhalten bleibt. Der Punkt, der aber noch offen ist, ist die Gebührengestaltung. Wir lassen sicher nicht locker, damit der Raum zu vernünftigen Preisen zur Verfügung steht.
Was wäre für Sie ein angemessener Preis?
Das hängt natürlich von den persönlichen Vorstellungen ab, aber derzeit sind es 70 bis 80 Euro und dort müssen wir wieder hinkommen.
Über das Anrainerparken gab es ja auch viele Diskussionen.
Tatsache ist, dass die Vizebürgermeisterin eine Presseaussendung ausgeschickt hat, in der stand, dass sie die Öffnung der Anrainerparkplätze für alle möchte. Da haben wir im Bezirk erst einmal geschluckt. Es gab dann mehrere Gesprächsreihen, in denen aber kein anderer Vorschlag gegolten hat. Da erwarte ich mir schon, dass eine gewisse Dialogfähigkeit gegeben ist.
Sie haben im Sommer Gratis-Öffi-Tickets und -Parkpickerl als Kompensation für den U-Bahn-Bau verlangt. Wie ist es damit weitergegangen?
Ich habe das Thema Gratis-Parkpickerl beim zuständigen Stadtrat Hanke positioniert. Er hat sich interessiert gezeigt und gemeint, wir sollen uns wieder zu dem Thema zusammensetzen, was für mich sehr positiv war. Jetzt gibt es durch die Verschiebung des U-Bahn-Baus natürlich eine Verzögerung. Aber ich werde sicher an dem Thema dranbleiben, weil diese Phase nicht einfach für die Anrainer und Autofahrer wird.
Das Palais Strozzi soll geöffnet werden. Wie sieht die Situation derzeit aus? Kommt der öffentliche Durchgang?
In der letzten Bezirksvertretungssitzung haben wir beschlossen, dass es einen öffentlichen Durchgang geben soll. Das heißt, dass man von der Strozzigasse 33 bis zur Josefstädter Straße durchkommt. Das IHS ist ja nicht angetan von der Idee, dass man durch das IHS geht, also nehmen wir die Variante mit der Strozzigasse. Das muss jetzt noch im Frühjahr im Gemeinderat beschlossen werden. Mit dieser Grundlage kann man das Gespräch mit den jeweiligen Akteuren suchen.
Die Josefstadt hat als erster Bezirk eine Kombination aus Carsharing und E-Tankstelle eingerichtet. Wird diese gut angenommen?
Die Wiener Netze waren unlängst bei mir und haben mir mitgeteilt, dass wir unter den Bezirken mit der höchsten Nutzungsrate sind. Also bei allem, was Mobilität der Zukunft betrifft, stehen wir gut da. Ich glaube, der nächste Schritt muss sein, Besitzer öffentlicher Garagen zu ermutigen, mehr in Elektromobilität zu investieren. Das ist sicher ein Thema, das zukunftsweisend ist und auch gut angenommen wird.
Im Gedenkjahr gab es ja einige Veranstaltungen.
Ich freue mich sehr, dass wir hier sehr viele Gruppen erreichen konnten. Ein Highlight war auf jeden Fall die Präsentation von "Die Stadt ohne Juden".
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