Cafe Anno im Achten
Ein Kaffeehaus wie Anno dazumal

- Die Autorin Katherina Braschel aus Salzburg hat bereits mehrere Literaturpreise gewonnen.
- Foto: Lea Bacher
- hochgeladen von Lea Bacher
Unscheinbar, aber berühmt: Das Café Anno ist der Treff für die Literaturszene Wiens.
(lb). Donnerstag, 20 Uhr. Die Vorhänge zum Hinterzimmer werden zugezogen, durch die gläserne Tür hört man noch das Gelächter derjenigen, die an den Tischen und an der Bar des Café Anno sitzen. Im hinteren Raum – einst war hier der Nichtraucherbereich – wird es still. Alle Augen richten sich auf die Autorin, die an diesem Abend eine Lesung hält.
Dieser Ablauf ist nichts Ungewöhnliches: Jede Woche findet der "Dialektdonnerstag" im Café Anno in der Lerchenfelder Straße statt. Teils noch unbekannte, teils bereits erfolgreiche Autoren haben dabei die Chance, Auszüge aus ihren Werken oder Dialektgedichte vorzulesen. Im Publikum sitzen häufig selbst Autoren, Freunde oder einfach nur Interessierte bei einem Spritzer oder einem Bier.
Donnerstag als Fixtermin
"Manchmal sind es mehr, manchmal weniger Leute. Und manchmal kommen’s nicht einmal mehr bei der Tür he-rein", erzählt Andreas Plammer mit einem Lachen. Er ist selbst Autor eines Romans und Vorsitzender des Vereins der Österreichischen Dialektautoren, der 2018 sein 30-jähriges Jubiläum feierte.
Fast sein ganzes Leben lang hat Plammer im 8. Bezirk gelebt, kaum vergeht ein Donnerstagabend im Café Anno ohne ihn. "Das Anno ist ein Wirtshaus, seit es das Haus gibt", erzählt er. Man weiß nicht, wie lange das Kaffeehaus schon existiert, doch die abgewetzten Stühle, die mit Postern beklebten Wände und die urigen Sitzecken lassen auf eine interessante Vergangenheit schließen. "Die Kühlanlage ist noch original und um die 100 Jahre alt", weiß Plammer.
Literatur im Grätzel
Die Lesungen, die seit 2004 jeden Sonntag unter dem Namen "AnnoLiteraturSonntag" und seit 2013 donnerstags unter dem Namen "AnnoDialektDonnerstag" gehalten werden, organisiert und finanziert der Verein der Österreichischen Dialektautoren mit Unterstützung des Bezirks Josefstadt.
Seither durften schon rund 700 Autoren im Anno vorlesen. Viele davon haben bereits einen Text in der Literaturzeitschrift "Radieschen" oder der Dialektzeitschrift "Morgenschtean" veröffentlicht.
Erste Bühnenerfahrung
Besonders von Jungautoren wird die gemütliche Atmosphäre im Anno geschätzt. Für viele sind es die ersten Bühnenerfahrungen, die sie dort mit ihren Lesungen sammeln. Jedoch finden nicht nur klassische Lesungen statt: Auch Leseabende mit musikalischen, szenischen oder kabarettistischen Elementen sind keine Seltenheit.



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