Papa und die parallelen Buben: Der Ernst des Lebens
WIEN. Es ist der letzte unbeschwerte Sommer für die parallelen Buben, bevor der Ernst des Lebens beginnt! Ja, okay, Sie haben recht, ich übertreibe – wahrscheinlich sogar maßlos. Aber ich kann mich noch gut an den ersten Schultag meiner Tochter erinnern, wie sie mit ihrer riesigen Schultüte dastand. Und als sie sich umgedreht hat und hinter dem Schultor verschwunden ist, da hab ich mit den Tränen gekämpft.
Es beginnt jetzt eben ein neuer Lebensabschnitt. Nicht wegen des Lernens, sondern wegen der Verpflichtungen. Gelernt haben die Kinder nämlich schon vor dem ersten Schultag unheimlich viel, und zwar freiwilliger, selbstbestimmter, ohne Druck. Jetzt dann also mit mehr Ernst und vermutlich mit weniger Freude. Und hoffentlich haben sie am Ende lauter Einser, damit sie in die Talentevergeudungsfabrik Gymnasium aufgenommen werden können. Denn ab jetzt geht es ja um die Chancen im Leben. Vielleicht bekommen sie die ersten beiden Volksschuljahre noch keine Noten, das war bisher so üblich. Aber jetzt, mit der neuen Regierung … Die legt ja, wie mir scheint, noch viel mehr Wert darauf, dass das Leben ernst ist.
Also bitte, liebes Schulsystem: Hier kommen die unbändigen, wilden, frechen parallelen Buben. Sie sind neugierig und begeisterungsfähig, lebensfroh und offen, sie sind tolerant, hilfsbereit und völlig unvoreingenommen. Und vor allem: Mit ihnen zieht die neue Zeit. Also verbiegt sie nicht. Bitte.
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