Sakralbauten in der Josefstadt
Das Bezirksmuseum zeigt Interessantes rund um alle Religionsgemeinschaften im Bezirk.
JOSEFSTADT. Neben den drei katholischen Kirchen – der Piaristenkirche Maria Treu, der Breitenfelder Pfarrkirche und der Dreifaltigkeitskirche der Minoriten (Alserkirche) – gab und gibt es im Bezirk weit mehr an Sakralbauten. So lautet auch der Titel der neuen Ausstellung im Bezirksmuseum "Sakralbauten in der Josefstadt". "Wir zeigen, dass es in den Palais Kapellen gab oder dass sich unter der BVA ein Friedhof befand, bevor er geschleift und dort das Blindeninstitut errichtet wurde. Wir planen auch jede Menge Begleitveranstaltungen, zum Teil auch gemeinsam mit der Bezirksvorstehung anlässlich des Gedenkjahres 1938", so Maria Ettl, Leiterin des Bezirksmuseums in der Schmidgasse 18.
So ist im Museum ab 4. November eine Ergänzung der Dauerausstellung geplant, und zwar über das jüdische Leben in der Josefstadt ab 1848. "Es gab in der Florianigasse 41 ein jüdisches Bethaus, ein Provisorium, das mit der Eröffnung der Synagoge in der Neudeggergasse 12 im Jahr 1903 abgelöst wurde. Diese wurde dann 1938 während der Novemberpogrome angezündet und völlig zerstört", so Ettl. Aber auch bereits davor setzt sich das Bezirksmuseum mit dem Thema auseinander: Am 22. März hält Lorenz Glatz eine Lesung aus seinem Buch "Reisen zu den verlorenen Nachbarn", das sich mit der Vertreibung und Ermordung jüdischer Familien befasst.
Kirche auf Reisen
Glanzstück der Ausstellung ist das Modell der Piaristenkirche. "Es wurde vermutlich im Jahr 1751 vom Baumeister der Kirche, Mathias Gerl, gebaut und war bereits groß auf Reisen. So wurde es in Turin, Washington und Marseille ausgestellt. Und jetzt ist es als Leihgabe bei uns im Museum zu sehen", freut sich Ettl. Wer mehr als die Ausstellung sehen möchte, dem legt Ettl die Führungen durch das Landesgericht für Strafsachen Wien ans Herz. "Der Präsident Friedrich Forsthuber zeigt dabei unter anderem die Weihestätte im ehemaligen Hinrichtungsraum. Dort gibt es auch Gebetsräume für Katholiken, Juden, Evangelen und Muslime."
Das Sonderthema für das nächste Jahr steht ebenfalls bereits fest: "Wir suchen jetzt schon Material für die Ausstellung, die unter dem Arbeitstitel ‚Beislkultur‘ läuft, und freuen uns über Beiträge und Leihgaben", so Ettl. Außerdem werden immer wieder ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht, die sich auch längerfristig in verschiedenen Bereichen einbringen wollen. "Interessierte schicken uns am besten eine E-Mail. Wir haben zwar einen Anrufbeantworter, der ist aber nicht mehr der neueste, und so verstehen wir oft die darauf gesprochenen Nachrichten nicht genau." Mehr Informationen gibt es unter www.bezirksmuseum.at
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